Herausgeputzt und neu genutzt



Kirchenburggasse 14

Lienzingen ist eine Perle unter den Dörfern Württembergs, schrieb Franz Prinz von Sayn-Wittgenstein in einem seiner Reiseführer ["Am Neckar und am Rhein", Prestel Verlag München, 1975, Seite 350]. Er schwärmte von der gotischen Wehrkirche St. Peter und "der Ausbildung der Fachwerktechnik in ausgezeichnet erhaltener Fülle". Die Häuser stehen auf gemauerten Sockeln, sie kehren ihre Giebel der Straße zu. Eines der Gebäude, die der Reiseschriftsteller meinte, ist sicherlich auch das alte Schulhaus am Zugang zur Kirchenburg, das mit der Kirche das Wahrzeichen Lienzingens bildet. Kirchenburggasse 14: Nachdem das gute Stück Baukunst aus dem Jahr 1560 inzwischen krumm und schepp geworden war, und die Stadt auf ihre Kosten die Sicherung bei diesem Privatgebäude vornehmen musste, war es ein Glücksfall, dass die Nachbarsfamilie Becker mit viel Herzblut und Leidenschaft 2012 die Immobilie übernahm und wieder herausputzte. Der Anstoß kam von einem Mitarbeiter der Sanierungsstelle der Stadtverwaltung. Wunderschön ist es geworden. Ein  Glück war, dass der Ortskern von Lienzingen im Sanierungsprogramm des Landes  ist und dadurch auch Zuschüsse möglich waren. Es blieb trotzdem ein großes privates finanzielles Engagement, das möglich machte, was entstand: ein Schmuckstück, das sich einreiht in die anderen Schmuckstücke im Etterdorf. Die Fachwerk-Parade lockt Besucher an, die begestert sind von der besonderen Schönheit. Gleichzeitig bekam Lienzingen ein Kaffeehaus, getragen von einem Verein. Das ist unter anderem die neue Nutzung des alten Schulhauses seit diesem Wochenende. Die andere: Ferienwohungen in diesem Quartier zur Kirchenburg. Dass das die Leute magisch anzieht, zeigte sich heute, zwei Tage nach der Einweihung. Neues im alten Dorf. Auch das gehört zu einer Perle der Dörfer Württembergs.  "Herausgeputzt und neu genutzt " vollständig lesen