Die Enzkreis-App

Komisch, wenn ich im App Store die offizielle Enzkreis-App für mein iPad suche, wird mir die App der Pforzheimer Zeitung geliefert. Aber diese habe ich schon geladen. Selbst das Stichwort "enzkreis - die offizielle app" hilft nicht weiter. Bei der letzten Kreistagssitzung vor Weihnachten haben Landrat und Amtsleiterin die Gratis-App vorgestellt. Als erster Landkreis in Baden-Württemberg habe der Enzkreis eine „Landkreis-App“ für Smartphones und Tablets entwickelt. Damit könnten Nutzer in der ersten Ausbaustufe ein Modul zu Abfall (Leerungskalender, Standorte von Häckselplätzen, Recyclinghöfen usw.), ein „Was erledige ich wo“-Modul sowie „Aktuelles“ auf das Endgerät laden. Weitere Module befänden sich in der Planung oder Entwicklung.

Nun, bei meinem Android-Gerät klappte die Sache mit dem Download. Die Info, dass es diese Enzkreis-App gibt, ist eher ein Zufallstreffer. Kein Hinweis auf der Startseite des Internetauftritts enzkreis.de. Nur wer unter "Kreis & Verwaltung" den Menüpunkt "Aktuelles" ansteuert, stößt nach mehreren Klicks auf die Pressemitteilung. Der Nutzer muss erst wissen, dass er nach einer Info über die App suchen kann. Also, lieber Landkreis, mehr Service, bitteschön.

Heruntergeladen und gestartet, werden einem zunächst vier Kreise angeboten: "Abfall", "News", "Was finde ich wo?"  und "Weitere in Kürze".  Am kräftigsten mit Infos gefüttert ist der Teil "Abfall". Man erfährt für seinen Ort die nächsten Abfalltermine, kann sich an diese erinnern lassen, erfährt Adressen der Recyclinghöfe, Glascontainer und Häckselplätze, kann Sperrmüll-Abholungen bestellen oder im Abfall-ABC stöbern, um zum Beispiel zu erfahren, dass der Abbeizer, kein Mann, sondern Schadstoff ist und deshalb in die Schadstoffsammlung gehört, ein ausgedienter Aktenkoffer dagegen in den Restmüll.

Zurück zum Hauptmenü. Hinter "News" verbergen sich die jüngsten Pressemitteilungen des Landratsamtes, sonst nix. Wer Lust hat, kann sich darin ergehen, wenn er/sie die Texte nicht schon der Zeitung oder im Amtsblättle seiner Kommune gesehen (gelesen?) hat. Zum Beispiel aktuell den Weihnachtsgruß des Landrats (wenn der mal nicht spannend ist...).

Dann "Was finde ich wo?" - eine lange Liste von A wie Abfallentsorgung über H wie Hornissen und M wie Mountainbikefahren im Stromberg bis Z wie Zulassungsbescheinigung Teil II (nach Verlust). Erleichtert wird die Nutzung durch eine Suchfunktion, allerdings ist das Scrollen etwas beschwerlich. Manchmal könnten die Informationen allerdings auch umfangreicher sein. So erfährt man beim Stichwort "Umweltinformationen des Landes  beantragen", für welche Bereiche diese geliefert werden, aber nicht bei welcher Stelle Interessenten einen Antrag einreichen können. Wer Weinbauberatung anklickt, wird aufs Stichwort "Pflanzenschutz" verwiesen, findet dann aber nur "Pflanzenschutz (Landwirtschaft)" und wird dort mit dem Eintrag überrascht "weitere Informationen: Pflanzenschutz" - doch die Suche danach ist vergeblich. Apropos Suchfunktion: Sie hat Macken, denn wer "p" eingibt, bekommt alle Stichworte aufgelistet, die mit "b" beginnen. Hier muss nachgearbeitet werden. Dazu gehört vor allem auch, die genauen Anlaufstellen unter anderem im Landratsamt anzugeben mit Telefon- und Faxnummer sowie Mailadresse. Wie wäre es mit einem Link?

"Weitere Module sind bald verfügbar" erfährt der User, wenn er den vierten Kreis antippt. Vorschläge sind erwünscht.

Ein Kontaktformular  öffnet sich unter "Kontakt". Ob man damit die richtigen Adressen anfragen soll?

Die App kann man bewerten: derzeitiger Stand die Note 4,4. Und da gibt es auch Vorschläge: > der Abfallkalender solle mit dem eigenen Kalender synchronisiert werden können > gewünscht wird ein Veranstaltungskalender (der ist aber eher Sache der Zeitungen). 

Schließlich lässt sich die App auch empfehlen. 

Auch wenn sie noch nicht perfekt und in Teilen unvollständig ist: Der Download lohnt sich. Das nächste Update kommt bestimmt. Und dass der Enzkreis die neuen Kommunikationswege nutzt, ist allemal ein Lob wert.