Das Besondere




Blick auf einen Teil des Gartenschaugeländes an einem schönen Augusttag.

Vorfreude auf 128 Tage im Jahr 2015: die Gartenschau Enzgärten. Schon kam die erste Delegation aus einer späteren Gartenschau-Gemeinde: Bad Herrenalb will von Mühlacker lernen. Führungen über das Gelände sind beliebt, garantieren stattliche Besucherzahlen, zuletzt bei der CDU Mühlacker. Bereits jetzt steht fest, dass wir mit fünf Bürgerprojekten als Beitrag zum Programm der Gartenschau einen Rekord aufstellen werden.  Am Martinimarkt startet der Kartenvorverkauf mit rabattierten Tickets. Was bleiben wird nach der Gartenschau: eine Menge – von der ökologisch aufgewerteten Enz mit ihren Buhnen und Inselchen (wenn sie nicht gerade überschwemmt werden) über die Grünlagen, einen bunten Aussichtshügel, mehr Bäumen als zuvor, hoffentlich tollen Spielplätzen und einem neuen Wegesystem bis zu einem  Jugendhaus, das erstmals kein Provisorium ist. Doch noch ist nicht alles in trockenen Tüchern: Wie kann die Burgruine Löffelstelz (immerhin Teil des Logos der Gartenschau) einbezogen werden, wie kann die Flößerei dargestellt werden, wie wird die Westerweiterung des Geländes gestaltet, kann das aktuelle Thema E-Mobilität für die Gartenschau genutzt werden und . . . und…? Allerdings: Wie die Gartenschau personell aufgestellt wird in der heißen Phase ist mir zumindest rätselhaft. Da braucht’s noch ein klares Konzept der Stadtverwaltung.






In Mühlacker ist manches anders, heißt es gelegentlich bei jenen, die schon bei anderen Gartenschauen mitwirkten. Zum Beispiel ein Gartenschauausschuss des Gemeinderats, der jeden Sponsorenvertrag sehen will. Die ersten gingen schon über den Tisch. Es ist wie beim Sport: Nix geht ohne PR. Eigentlich steht die Gartenschau im Vordergrund, aber der Begriff ist so positiv besetzt, dass Firmen gerne Unterstützer sind. Natürlich nicht ganz uneigennützig. So übernimmt eine Bank das Patronat über den Spielplatz, die Stadtwerke bezahlen Wasserfontänen (und lassen ihr Logo dezent in den Platz einbringen). Platz für Werbung ist auf jeder Eintrittskarte, auf dem Internetauftritt der Enzgärten 2015, auf den Flyern. Dafür muss bezahlt werden und das stärkt das Gartenschaubudget, schont den städtischen Etat. Die Gegenleistung: Spuren der Werbung im Gelände. Spuren, die sich  die Stadt bezahlen lässt. Das Sponsoring wird immer mehr verfeinert, extra darauf hat sich ein Büro konzentriert, das auch von Mühlacker angeheuert wurde – und dessen Chef fällt garantiert immer noch etwas ein. Gesehen werden sollen die Markenzeichen der Sponsoren, aber die Gartenschau muss im Vordergrund stehen.
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