Friedhofsweg wird gerichtet – Alter Teil des Friedhofs soll parkähnlichen Charakter bewahren



In schlechtem Zustand: Der südliche Friedhofsweg.

Mühlacker-Lienzingen. Der schlechte Zustand des südlichen Wegs im alten Teil des Lienzinger Friedhofs soll beseitigt werden. Das sicherte Oberbürgermeister Frank Schneider auf eine Anfrage des Vorsitzenden der CDU-Gemeinderatsfraktion, Stadtrat Günter Bächle zu. Die Rosenrabatte auf der Kirchenseite sollen abgeändert und durch eine Rasenansaat der übrigen Friedhofsfläche angepasst werden. Der Weg erhalte einen neuen Asphaltüberzug und werde zuvor um zirka 40 Zentimeter verbreitert, damit Steinmetze und Friedhofsfahrzeuge ihn ordentlich nutzen können. 

In seiner Eingabe hatte Bächle darauf hingewiesen, dass der Weg, der vom hinteren Eingang an der Landesstraße direkt zum Ehrenmal führt, in einem bemitleidenswerten Zustand sei. Wer den Friedhof nach dem Öffnen des Tores betrete, stehe zunächst nach einem Regen in einer großen Pfütze. Der Belag falle ab, ansteigend breche der Asphalt auf und dies setze sich in Richtung Ehrenmal fort. Gleichzeitig hatte Bächle die, immer wieder ungepflegten Blumenrabatte entlang des Wegs beklagt.

Dass zudem die Abfallbehälter jüngst viele Tage lang überquollen, war ein weiterer Teil der Beschwerde des Stadtrats. Dazu antwortete der OB laut Pressemitteilung der CDU-Ratsfraktion: Das Müllentsorgungsfahrzeug sei ausgefallen. Bis in etwa 14 Tagen könne der normale Betrieb wieder aufgenommen werden. In der Zwischenzeit seien gewisse Einschränkungen leider nicht vermeidbar.

Ein weiterer Punkt betraf die Überlegungen zum alten Teil des Friedhofs. Durch die vielen abgeräumten Grabstellen habe der alte Teil des Friedhofs einen hübschen parkähnlichen Charakter gewonnen, lobte der Stadtrat, der wissen wollte, welche Pläne die Stadtverwaltung für diesen Bereich hat. Die Antwort des OB fiel eindeutig aus: „Es ist vorgesehen, den entstandenen parkartigen Charakter beizubehalten.“

Schließlich galt ein weiteres Thema in der Anfrage dem Zustand der drei Ehrengräber im nordwestlichen Teil des alten Friedhofes. Der Antwort der Stadtverwaltung ist zu entnehmen, dass die Ehrengräber beibehalten werden: „Es ist vorgesehen, die Einfassungen zu entfernen und eine zusammenhängende Bepflanzung unter den drei Kreuzen herzustellen.“ Das solle im Sommer 2013 geschehen.

Renaturierung ein schwieriges Terrain: Schmiebach und Scherbentalbach

Mühlacker-Lienzingen. Das Renaturierungskonzept für den Schmiebach im Siedlungsbereich von Lienzingen hat bisher kaum umgesetzt werden können. Das ergibt die Antwort von Oberbürgermeister Frank Schneider auf eine Anfrage des Vorsitzenden der CDU-Gemeinderatsfraktion, Stadtrat Günter Bächle. Das Konzept gibt es seit mehr als acht Jahren. Die Union hatte laut ihrer Pressemitteilung nach ihrem Lokaltermin in Lienzingen, aber noch vor dem Hochwasser an Schmiebach und Scherbentalbach gefragt.

Für den Schmiebach liegt nach Angaben des Oberbürgermeisters ein gemarkungsübergreifender Gewässerentwicklungsplan vor, im Jahr 2003 von der damaligen Gewässerdirektion des Landes in Auftrag gegeben. Die Pläne zur Renaturierung des Baches wurden 2004 und 2005 im Gemeinderat behandelt und in einer Bürgerinformationsveranstaltung 2005 öffentlich vorgestellt. Es sei dann in zahlreichen Besprechungen verwaltungsintern, mit dem Landratsamt sowie einzelnen Anliegern und Grundstückseigentümer erörtert worden. Ziel ist es, dem Bach einen natürlichen Verlauf zu geben und durch Aufweitung dem Wasser mehr Platz zu verschaffen. Beide Lienzinger Bäche traten beim jüngsten Hochwasser über die Ufer.

Voraussetzung für die Umsetzung von Maßnahmen sind, so der OB, zusammenhängende zur Verfügung stehende Flächen. Aufgrund der Parzellenstruktur habe man sich im Ortsbereich Lienzingen entschieden, zunächst schwerpunktmäßig den Abschnitt Schmiebach-West (zwischen Bundesstraße 35 und Schelmenwaldstraße, einschließlich dem Bachteilstück
auf Höhe der Firma Geissel sowie Ost (östlich Friedenstraße bis Fußgängerbrücke Ringstraße) durch aktive Grundstückserwerbsverhandlungen voranzutreiben. Einzelne Grundstücke, insbesondere zur Ortsrandeingrünung entlang der B 35, hätten erworben werden können. Allerdings seien die Verhandlungen häufig zäh, so dass am Bach bisher nicht ausreichend zusammenhängende Flächen zur Verfügung stünden.

Weiterhin erfolgen nach Angaben des Fachamtes Grundstückserwerbsverhandlungen bei entsprechenden Gelegenheiten auch im Bereich der Gärten am Bachweg (Schmiebach) sowie am Scherbentalbach. Seine Bilanz: „Bisher konnten am Bach einige ordnungs- und baurechtliche Missstände beseitigt werden, Renaturierungsmaßnahmen erfolgten bisher nicht. Teile der Ortseingrünung zwischen B35 und Schmiebach wurden umgesetzt.“ Grundsätzlich können in Abstimmung mit dem Landratsamt auf das Öko-Konto der Stadt Punkte für Renaturierungen am Bach gebucht werden.

Für den Scherbentalbach liege bisher kein Gewässerentwicklungskonzept und -plan vor. „Die bisherigen Erfahrungen mit Renaturierungsabsichten von Gewässern innerhalb von Siedlungsbereichen zeigen, dass gleichzeitig mit der Aufstellung von Planungen, möglichst bereits ein Teil von benötigten Flächen zur Verfügung stehen sollte und ergänzend aktive Grundstücksverhandlungen zum Erwerb von fünf bis zehn Meter breiten Gewässerrandstreifen erfolgen sollten“, schreibt die Stadtverwaltung. Dies erfolge nun im Zusammenhang mit der Platzgestaltung an der Kelter und vor dem Hintergrund des kürzlichen Hochwassers.