Bürgerversammlung zu den Etterdorf-Plänen



Fachwerk prägt das Ortsbild von Lienzingen

Im Frühjahr war der Gemeinderatsausschuss für Umwelt und Technik von den Vertretern des Regierungspräsidiums Karlsruhe nichtöffentlich über die Pläne unterrichtet worden, im Sommer ging die Stadtverwaltung erstmals an die Öffentlichkeit, jetzt wird die Bürgerschaft informiert und das Projekt zur Diskussion gestellt: die Ausweisung des historischen Ortskerns von Lienzingen als Etterdorf. Eigentlich ist dies nur ein formaler Akt, nämlich der Erlass einer Gestaltungssatzung. Im Rahmen einer vorbereitenden Untersuchung für eine Denkmalausweisung als Gesamtanlage wurde in Lienzingen eine detaillierte Ortsanalyse mit umfangreicher Untersuchung von Bausubstanz und Stadtstruktur vorgenommen. Das Fachbüro Strebewerk hatte den Bestand analysiert. Neben den bereits in ungewöhnlich hoher Dichte und Qualität vorhandenen Denkmalen seien weitere Gebäude als „historisch erhaltenswert“ erfasst worden. Als Grundlage dazu dienten archivalische Recherchen und historische Aufnahmen, Literatur zur Sozialtopographie und Ortsgeschichte sowie ein Lokaltermin. Ebenfalls als erhaltenswert wurden einige Straßenräume, historische Fußwege und die besonders gut erhaltene Ortsabgrenzung in Form eines Etters mit in Teilen erhaltenem Scheunenkranz nach Westen hin eingestuft.
Inzwischen steht der Termin der Bürgerversammlung fest: 18. Oktober 2012 um 19 Uhr in der Gemeindehalle. Hoffentlich kommen viele Lienzinger, informieren sich, diskutieren und sind auch Stolz auf den historischen Wert ihres Ortskerns, der bewahrt werden muss.

Mehr "Einkommensmillionäre" auch im Enzkreis

Ein bisschen Statistik gefällig? Von den 5,3 Millionen Steuerpflichtigen, die im Jahr 2007 in Baden-Württemberg Lohn- und Einkommensteuer entrichteten, waren 2 792 "Einkommensmillionäre", also Steuerpflichtige, deren Gesamtbetrag der Einkünfte mindestens eine Million Euro betrug. Nach einer Auswertung der Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2007 wurden landesweit über 1 200 Einkommensmillionäre (lus 77,3 Prozent, korrigiert am 10.7.2012) mehr festgestellt als noch im Jahr 2004 mit 1575. So schreibt das Statistische Landesamt Baden-Württemberg.
Die meisten Einkommensmillionäre 2007 waren demnach im Stadtkreis Stuttgart (325), im Landkreis Ludwigsburg (149) sowie im Landkreis Esslingen (147) ansässig. In Baden-Württemberg kamen auf 10 000 Steuerpflichtige 5,3 Einkommensmillionäre, 2004 ergab sich im Landesdurchschnitt noch eine Quote von 3,3 Einkommensmillionären pro 10 000 Steuerpflichtige. Die höchste "Millionärsdichte" von 17,6 je 10 000 Steuerpflichtigen hatte der Stadtkreis Baden-Baden. Auf Rang 2 und 3 folgten die Stadtkreise Heidelberg mit 11,5 und Stuttgart mit 10,8. Die Landkreise Neckar-Odenwald und Waldshut wiesen mit 2,0 respektive 2,4 Einkommensmillionären auf 10 000 Steuerpflichtige die niedrigste Quote auf. Soweit die Mitteilung des Statistischen Landesamtes.
Und wie sehen die Daten für den Enzkreis aus? Von 2004 bis 2006 stieg die Zahl der "Einkommensmillionäre" von 32 auf 57, das zu versteuernde Einkommen von 66,6 auf 128,3 Millionen Euro, die Gesamtzahl der Steuerpflichtigen von 86 334 auf 96 438. Durchweg ein sattes Plus. Auf je 10 000 Steuerpflichtigen kommen 5,9 Millionäre. 2004 waren es noch 3,7. Damit liegt der Anteil im Enzkreis über dem Landesdurchschnitt.
Dazu passt, was kürzlich eine Untersuchung des Bundesarbeitsministeriums ergab: Die Schere zwischen Reichen und Armen gehe immer weiter auseinander. Übrigens: Gestern wurde in zahlreichen Städten Deutschlands für eine "um-fair-Teilung"; demonstriert. Der Diskussion um die gerechte Lastenverteilung kann sich auch die CDU nicht entziehen.