Neun Monate hat es gebraucht



Das Banner hängt

Vor neun Monaten schrieb ich in diesem Blog über die graue Fläche an der Fassade des Mühlehofs zur B 10, nachdem die alten Firmenschilder abmontiert waren. Damals hatte ein Mitbürger mir den Gedanken auf den Weg gegeben, man könne diese Fläche doch verwenden und so ein bisschen Farbe auf die düstere Kupferfront bringen, bis das Gebäude abgebrochen wird. Zum Beispiel mit einer Werbung für die Gartenschau 2015. Dauer-PR an einer stark befahrenen Straße. Wäre gut. Ich gab den Vorschlag damals in einer Gemeinderatsanfrage an den OB. Man soll schließlicht nichts verkommen lassen - auch keine graue Fläche. Und jetzt? Seit Freitag hängt das Banner mit farbiger Werbung für die Gartenschau. Neun Monate hat es gebraucht, bis diese Idee aus der Bürgerschaft umgesetzt wurde. Eine Zeit, in der in Vergessenheit geriet, wie die Anregung zustandekam. Immerhin weiß der Mitbürger nun, dass es sich in Mühlacker, mitzudenken und Vorschläge einzubringen. Auch wenn daraus rasch andere Ideengeber werden. Was mich allerdings wundert, ist die lange Umsetzungsdauer. Zuerst hing die Sache in der Rathaus-Warteschlange, dann beim Citymanager, dann musste der Gewerbe-, Handels- und Verkehrsverein als Sponsor gewonnen werden. So ist daraus eine Initiative von Stadt, Handel und Gewerbe geworden. Und das braucht schließlich Zeit. Wie das werdende Leben auch. Seien wir mit dem Ergebnis zufrieden: Es ist ein gutes Signal für die kleine Gartenschau geworden. Denn heute in drei Jahren stehen mir mittendrin in dieser Schau. Das heißt: einen Gang zulegen. Und nicht in allem neun Monate lang warten. /div

Das Ende des langen Wartens naht



Neue Kästen braucht das schnelle Internet: Einer der Outdoor-DSLAMS in Lienzingen, die seit wenigen Tagen stehen.


Die ersten Outdoor-DSLAMS werden zurzeit aufgestellt: Der Anschluss von Lienzingen an die schnelle Datenautobahn kommt zügig voran. Die gesamte Versorgung von Lienzingen mit Breitband wird wie geplant ab Oktober 2012 möglich sein, ließen die Stadtwerke Mühlacker erneut wissen. Sie liegen also gut im Plan. Eine Teilinbetriebnahme der bis jetzt erstellten Outdoor-DSLAM ist für Mitte/Ende August vorgesehen. Die Inbetriebnahme der restlichen DSLAM soll bis Ende September erfolgen. Es geschieht aber eine Gesamtinbetriebnahme im Oktober, vorher erfolgen Funktionstests. Das Ende der Zeit des lahmen Internets und der unzureichenden Datenübertragungsraten, die viel Geduld erfordern, ist absehbar. Die Stadtwerke nutzten die Verlegung der 20-kv-Stromleitung - zuletzt im Wohngebiet Gaiern-Neuwiesen - dazu, gleichzeitig Glasfaserkabel zu den Verteilerkästen in die Erde zu legen.
Obwohl viele Meter Gehwege und Straßen aufgegraben werden mussten, wickelten Stadtwerke und Baufirma die Arbeiten zügig, exakt und mit Umsicht ab. Bis zu den Verteilerkästen kümmern sich die Stadtwerke um den Ausbau der Breitbandversorgung, von dort bis zu den Haushalten und Betrieben übernimmt die NeckarCom die Versorgung - eine Arbeitsteilung, die sich in vielen Gemeinden des Landes bewährt hat. Ansprechpartner für alles sind die Stadtwerke, die in der neuesten Ausgabe ihrer Kundenzeitschrift ein Interview mit mir veröffentlicht haben, nachdem ich den ersten Antrag auf Umstieg unterschrieben hatte. Bald gibt es in Lienzingen bis zu 50 Megabit pro Sekunde statt der derzeit weniger als einem MB/s. Erst vorhin habe ich mich wieder geärgert, weil es viel zu lange gebraucht hat, das kleine Foto für diesen Beitrag hochzuladen.

Nach Lienzingen folgen Enzberg (2012/13) und Mühlhausen (2013). 



Vorsicht, nicht stolpern

Auf Zustimmung der Schulen im Lindachgebiet stößt die Idee, die neue Sporthalle am südlichen Rand des Goldshalde-Areals zu bauen und nicht auf dem Schulareal selbst. Die Stadtverwaltung Mühlacker führte bereits die ersten Gespräch mit dem Eigentümer. Wichtig wird sein, die Planungen so rasch voranzubringen, dass spätestens zum Jahresende 2012 der Antrag auf Landeszuschuss gestellt werden kann. Der Beschluss, notfalls auch ohne Zuschuss zu bauen, war nicht eben geschickt - da aber ein "gegebenenfalls" eingefügt wurde, bleibt ein Spielraum. Etwas überrascht hat die Euphorie von Teilen des Gemeinderats (SPD), gleich auch die marode Käppele-Turnhalle - mehr oder minder zeitgleich - zu ersetzen. Dem Ratsbeschluss ist das nicht unbedingt zu entnehmen. Wir haben lediglich das Verfahren festgelegt und die Stadtverwaltung beauftragt, sich über eine Ausschreibung Gedanken zu machen. Auch hier gilt: ein Schritt nach dem anderen tun. Nicht zwei Schritte auf einmal, denn da könnte man stolpern. Es war aber ein Signal, dass die Stadt am jetzigen Standort Käppele festhält und zudem den Bereich Lindach als zusätzlichen Hallenstandort sieht. In der Diskussion wurde klar, dass die Realisierung der Pläne für eine Zweifeld-Halle im Lindach Priorität hat. Klar ist auch die Absage an einen Standort hinter dem Hallenbad, mit dem private Investoren für ihr Angebot geworben hatten. Nachdem eine privat finanzierte Halle im Gespräch bleibt, interessiert, was diese Woche der Rechnungshof Baden-Württemberg zu einem ähnlichen Verfahren beim Bau der Alfons-Kern-Schule in Pforzheim verlauten ließ. Sein Urteil: Konventionell zu bauen wäre die Stadt günstiger gekommen. Es gilt, vorher genau zu rechnen und zu vergleichen, so wie wir es mit dem Angebot der Investoren für eine dreiteilbare Halle hinterm Hallenbad auch getan haben - diese wäre für die Stadt teurer gekommen als ein eigenes vergleichbares Projekt. Aber wir brauchen im Käppele keine drei-, sondern eine zweiteilbare Halle, weil wir eine zweiteilbare Halle im Lindach bauen wollen. Was insgesamt fehlt, sind vier Halleneinheiten einschließlich des Ersatzes für die Käppele-Turnhalle. Nutznießer sind gleichermaßen Schul- und Vereinssport.

Nagold ist eine Reise wert und lehrt vieles



OB Frank Schneider (vorne rechts) und die Mühlacker Delegation auf dem LGS-Gelände in Nagold.

Stadträte und Mitarbeiter der Stadtverwaltung Mühlacker informierten sich heute unter Leitung von Oberbürgermeister Frank Schneider über die Landesgartenschau Nagold. Nach Ankunft der Gruppe mit der Kulturbahn führte Martin Richter, Geschäftsführer der Fördergesellschaft für die baden-württembergischen Gartenschauen mbH, unter dem Motto "Wie es war und wie es jetzt ist" bei einem Rundgang durchs Gartenschaugelände über die Veränderungen, die dieses Areal durch die Umgestaltung erfahren hat. Er dokumentierte dies mit Fotos über den früheren Zustand spezieller Teilbereiche und belegte damit, wie eine Gartenschau zur stadtgestalterischen Aufwertung führt. Anschließend empfing Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann die Gruppe im Sitzungssaal des Rathauses und berichtete sehr engagiert, wie die Stadt Nagold diese Aufgabe - Schaffung grüner Urbanität - angegangen ist und er gab viele Anregungen mit auf den Heimweg. Mein Eindruck ist, dass wir nach der Billigung der Pläne für die Daueranlagen beidseits der Enz bei Dürrmenz und dem bevorstehenden ersten Spatenstich für die Renaturierung des Flusses dringend an weitere Inhalte gehen müssen. Das heißt, auch für das Personal zu sorgen, nachdem noch vor der Sommerpause der Eigenbetrieb Gartenschau Enzgärten gegründet werden soll. Die Vorbereitung der Gartenschau, die Öffentlichkeitsarbeit und die Gestaltung der Inhalte im Gartenschaujahr 2015 kann nicht nebenbei erledigt werden. Wichtig ist auch, dass der CDU-Vorschlag auf Ausweitung des Gartenschaugeländes 2015 bis zum Metterstensteg - im Gemeinderat von den anderen Fraktionen unterstützt - auch umgesetzt wird, um eine größere Schaufläche zu erhalten mit zusätzlichen Attraktionen. Auch die Einbeziehung der Burgruine Löffelstelz ist wichtig. Wir müssen die Chance nutzen, eine Mühlacker spezifische Schau anzubieten. Auch wenn wir keine "große" Gartenschau haben werden wie Nagold sondern eine "kleine" (ein Grünprojekt): Sie kann Aufbruchstimmung erzeugen - ganz abgesehen von der Vorfreude. Und Großmann hat unsere Begeisterung heftigst befördert.
Im Übrigen: Nagold ist eine Reise wert. Der Besuch der Landesgartenschau lohnt sich.

Neue Sporthalle: Priorität für den Schulbereich Lindach



Sporthalle im Käppele. Was ist günstiger: Neubau oder Sanierung mit Anbau?


Jetzt lichtet sich allmählich der Nebel über dem Feld, auf dem die Debatten über die notwendige neue Sporthalle in Mühlacker ausgetragen worden sind. Wichtig war das Ergebnis der Fragebogenaktion der Stadtverwaltung bei Vereinen, Volkshochschule und Schulen sowie ein ergänzendes Gespräch mit den Schulen. Damit sind bedarfsgerechte Lösungen möglich.


Das Ergebnis belegt den Bedarf an zwei bis drei zusätzlichen Halleneinheiten (unabhängig von Ersatz für die marode Käppele-Turnhalle). Die Angaben der Vereine zeigen aber auch, dass zur Bedarfsdeckung nicht immer wettkampf- und normgerechte Hallen notwendig, sondern auch kleinere Einheiten tauglich sind. Das sagte schon der Präsident des Deutschen Turnerbundes, Brechtken, vor wenigen Wochen beim 100-Jahr-Jubiläum des TV Mühlacker. Er riet zu flexiblen Lösungen und empfahl, vom schieren Blick auf Hallen mit Standardnormen abzusehen. Die Kommune solle vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung (der Anteil immer älter werdender Menschen nimmt zu) Konzepte für die nächsten 20 Jahre entwickeln. Sein Rat: Nicht nur in Hallen mit Standardmaßen denken, auch mal einen Anbau als kleinere Gymnastikhalle als Variante realisieren. Die Wünsche der Vereine belegen aber auch, dass diese realistisch sind und bei weitem bescheidener, als mancher gedacht (befürchtet?) hat.


Schulsport ist gesetzliche Pflichtaufgabe der Stadt. Eine Halle für den Schulsport ist aber auch zum Vorteil der Vereine, die daraus zusätzliche Hallenkapazitäten erhalten. Die CDU-Fraktion zog folgende Schlüsse aus Fragebogen und Gesprächen:


Eine neue zweiteilige Halle muss dort gebaut werden, wo der Bedarf schon jetzt vorhanden ist oder weiter entsteht zum Beispiel durch Ganztagesschulen. Das ist das Schulzentrum Lindach. Wir wollen nicht, dass weitere Generationen vom Lindach ins Käppele müssen mit all dem zusätzlichen organisatorischen Aufwand, der Gefahr der Verspätung und der Hemmnisse für den Schulbetrieb zum Beispiel auch des Theodor-Heuss-Gymnasiums, das nicht in die Randzeiten ausweichen kann, weil diese von den Schulen aus dem Lindach belegt werden müssen. Wir sind dafür, rasch den Bau einer zweiteiligen Halle im Bereich Lindach anzugehen, zumal wir dort mit über 200.000 Euro Planungskosten 2008/09 in Vorleistung gegangen sind. Also: Priorität für den Bereich Lindach.


Als zweitem Standort für die Sporthallen halten wir am jetzigen Standort im Käppele fest. Ein ersatzloser Abbruch dieser Halle kommt nicht in Frage, auch weil sie auch für Zwecke des Stadionbetriebs gebraucht wird. Aber auch aus städtebaulichen Gründen und als Abschluss des Stadions nach Süden benötigen wir dort ein entsprechendes Gebäude. Wir haben für rund 400.000 Euro eine rückwärtige Fläche gekauft, um die Halle neu und größer bauen bzw. sanieren und erweitern zu können. Der jetzige Zustand der Käppele-Turnhalle darf nicht auf Dauer sein. Die CDU-Fraktion kann sich eines vorstellen: Sanierung des Gebäudes mit Anbau. Eine Vergleichsberechnung muss zeigen, ob dies wirtschaftlicher ist als ein Ersatz-Neubau.
Aus all dem ergibt sich, dass ein Standort hinterm Hallenbad der Allgemeinheit nicht zweckdienlich wäre (Angebot privater Investoren für eine dreiteilige Halle)
Wir wollen auch auf den Landeszuschuss nicht verzichten und gehen davon aus, dass der Antrag von der Stadt für die Verteilerrunde im Frühjahr 2013 rechtzeitig in diesem Jahr beim Regierungspräsidium gestellt wird. "Neue Sporthalle: Priorität für den Schulbereich Lindach" vollständig lesen

Information vor Ort: Geplante Westumgehung Illingen



Lokaltermin an der geplanten Trasse.

Mit der geplanten Westumgehung von Illingen, die als Kreisstraße gebaut werden soll, beschäftigte sich die CDU-Kreistagsfraktion Enzkreis vor Ort. Bürgermeister Harald Eiberger, aber auch Winfried Scheuermann, Mitglied der Fraktion aus Illingen, erläuterten die Überlegungen zur Entlastung vor allem der Bahnhofstraße und der Schützinger Straße vom Durchgangsverkehr. Die Trasse des früheren Massentransportweges, auf dem Aushubmaterial von der einstigen Schnellbahnbaustelle abgefahren wurde, sei für eine Westumgehung ideal, sagte Eiberger. Die geplante Querspange zwischen der Schützinger Straße nach dem Ortsende Illingen und der Bundesstraße 35 wäre 700 Meter lang und würde nach neuesten Zahlen der Kreisverwaltung 2,1 Millionen Euro kosten. Die Umgehung soll durch einen Kreisverkehr an die Schützinger Straße angebunden werden.
Im neuen Kreisstraßenbauprogramm schlägt das Landratsamt eine Realisierung im Jahr 2014 vor. Der Kreistag entscheidet darüber am kommenden Montag. Ungeklärt ist allerdings, wann mit dem notwendigen Zuschuss des Landes zu rechnen ist. Dazu sei erst die Vorplanung fertigzustellen und der Zuschussantrag einzureichen, so Eiberger. Die CDU-Fraktion stehe zu dem Vorhaben und werde es weiterhin unterstützen, habe ich betont. Mit dem Lokaltermin sollte auch jenen Mitgliedern der Fraktion die Möglichkeit gegeben werden, sich über die geplante Trasse vor Ort zu informieren, die nicht Mitglied des Umwelt- und Verkehrsausschusses des Kreistages sind. Eine Gemeinde könne zufrieden sein, wenn sich die Möglichkeit einer Teilortsumgehung anbiete.