Bahn darf nicht wortbrüchig werden - Umbau-Zeitplan einhalten!
In den schönen Bahnhofsvorplatz hat die Stadt schon viel Geld investiert - ohne einen Cent von der Bahn AG.
Das Projekt in Pforzheim läuft - aber das in Mühlacker soll überraschend deutlich nach hinten verschoben worden. Obwohl die Stadt im Herbst 2010 schriftlich zusagte, sich an den Kosten von 4,9 Millionen Euro mit 876.000 Euro und damit in der von der Bahn AG verlangten Höhe zu beteiligen. Dass jetzt Bahnchef Grube stolz verkündete, sein Unternehmen investiere in diesem Jahr 800 Millionen Euro in die Modernisierung ihrer Bahnhöfe, verträgt sich nicht mit der Praxis des Vertagens im Fall Mühlacker. Die Bahn AG wiederum macht das Eisenbahnbundesamt als Genehmigungsbehörde für die Verzögerung verantwortlich. So begibt sich der Schwarze Peter auf Wanderschaft.
Die Stadt wehrt sich jetzt und erzeugt politischen Druck auf die Bahn, zumal wir im Haushalt 2011 schon 146.000 Euro bereitgestellt haben und 2012 eine weitere Rate von 288.000 Euro finanzieren, verbunden mit einer Verpflichtungsermächtigung von 433.000 Euro. Die Kommune hat Wort gehalten, nur die Bahn droht wortbrüchig zu werden. Vor Jahren schon gab die Stadt einen ordentlichen Batzen Geld für Modernisierungsmaßnahmen, Parkplatzanlagen und für den Bahnhofsvorplatz aus. Im Übrigen: Den Großteil des jetzt vorgesehnen Umbaus finanziert das Land Baden-Württemberg.
Mich erinnert dies etwas an den Mühlehof. Den Kupfer-Koloss wollen manche im Gemeinderat bis nach der Gartenschau stehen lassen, obwohl er doch ordentlich marode und mit seinen Leerständen nicht gerade ein Schmuckstück ist, schon gar keine Visitenkarte für die Stadt. Wir müssen allmählich aufpassen, dass wir immer Handlungsbedarf bei Projekten sehen, die in die Verantwortung anderer (hier der Bahn) fallen, aber bei den eigenen lieber aufs Abwarten setzen.