"Mühlhäuser Köpfe" - Gutes Beispiel für Stadtführung



"Mühlhäuser Köpfen" auf der Spur.

Stadtführer in Mühlacker: Sie haben sich ein breites Spektrum an Themen zugelegt. Eine von ihnen ist Claudia Lang, die für die CDU Mühlacker eine Führung durch unseren Stadtteil Mühlhausen machte. Ihr Thema "Mühlhäuser Köpfe". Spannende Geschichten um zwei Pfarrer, einen Bauingenieur und einen Massenmörder, die alle mit dem Weinbaudorf an der Enz zu tun haben. Es ist der Theologe und Liederdichter Philipp Friedrich Hiller, der Theologe und Philologe Friedrich Carl Fulda, der Stahlbeton-Entwickler Gustav Adolf Wayss sowie der Lehrer Ernst August Wagner. Auf www.muehlacker.de findet sich das gesamte Jahresprogramm aller Stadtführer. Auch wer schon jahrelang in Mühlacker lebt, kann immer Neues entdecken.
Dieses Angebot lässt sich ebenfalls verstärkt als touristisches Angebot nutzen. Denn das ist auch für Tagesbesucher interessant. Wir haben als Stadt einiges zu bieten. Deshalb sollten wir Tourismus als wichtiger werdender Wirtschaftsfaktor sehen. Gestern Abend hat der Gemeinderat dem Antrag der CDU zugestimmt, dieses Thema vertiefend zu behandeln und dabei auch die Kompetenz von Tourismus Kraichgau-Stromberg e.V. zu nutzen, bei dem wir als Stadt Mitglied sind. Natürlich gehört zu einem touristischen Programm ein gutes Info-Leitsystem (Beschilderungen). Manches lässt sich bei etwas gutem Willen schneller erreichen, zum Beispiel Verbesserungen am Informtionspunkt beim Bahnhof: Dort fehlen Hinweise auf unser gutes Wanderwegenetz, auf herausragende Veranstaltungen, auf weitere touristische Angebote. Auch vor dem Hintergrund der Gartenschau 2015 sollten wir die Potenziale der Stadt nutzen - Stadtführer gehören in dieses Spektrum. Wir müssen die guten Ansätze weiter ausbauen.

Wetten, dass .... ? OB verlor Stadtwette - Tafelladen ist der Gewinner



Gedränge am Tafelladen-Stand. Auch ein Fernsehteam war dabei


Die Stadtwette ist entschieden: 2037 Kilogramm an Lebensmitteln für den Tafelladen Mühlacker kamen zusammen. Doch damit war der Gemeinderat nicht aufgewogen, denn der ist 3096 Kilogramm schwer. Ein zu gewichtiges Gremium. Somit hatte OB Frank Schneider die Stadtwette verloren, denn er behauptete, insgesamt würden so viel Nahrungsmittel für den Tafelladen gespendet wie der Gemeinderat Gewicht hat. Der Vorsitzende des Tafelvereins, Dekan Ulf van Luijk, hielt dagegen: Er bezweifelte, dass die Menschen in Mühlacker willens und in der Lage sind, das Gesamtlebendgewicht aller 37 Senderstädter Stadträte und Stadträtinnen einschließlich des Oberbürgermeisters innerhalb von drei Wochen in gespendeten haltbaren Lebensmitteln aufzuwiegen. Öffentliches Wiegen des Gemeinderats gab es aber nicht (darauf hatten einige Besucher spekuliert). Jedes Ratsmitglied gab vorher sein Gewicht an, zwei taten es nicht und mussten geschätzt werden. Die LMU-Fraktion nannte nur ihr Gesamtgewicht, auf dass keine Rückschlüsse auf einzelne Fraktionsmitglieder gezogen werden konnte. Bei dieser Wette waren Übergewichtigte besonders gefragt. 

Gestern Abend stellte sich gar die Landesschau des SWR ein, um dem Schauspiel beizuwohnen. Gedränge herrschte jedenfalls auf dem Vorplatz der Drehscheibe, wo nicht nur die zusammengetragenen gut zwei Tonnen Material für den Tafelladen aufgebaut waren, sondern auch wir Stadträte auf das Resultat warteten. OB und Dekan stockten die gesammelte Menge noch durch Lebensmittel auf - so viel, wie sie selbst wiegen. Dass Mühlacker mit dieser Stadtwette Resonanz hatte auch im Umland, zeigte sich an den Einsendungen mit Antworten auf die Schätzfrage. Der OB hatte seine Wette zwar verloren, gewonnen hat aber eigentlich der Tafelladen. Und das ist das Gute an der Aktion, deren Ergebnis- Bekanntgabe im Rahmen des Martinimarktes erfolgte. Knapp drei Stunden später trat ein begnadeter Wettspiel-Moderator auf - allerdings nicht in Mühlacker, sondern im Fernsehen. Mit "Wetten, dass ...". 

Der Mühlehof, eine graue Fläche und ein positives Echo



Abgehängte Werbetafeln - die Fläche kann doch genutzt werden, bis der Mühlehof abgerissen wird. Oder?


Die Werbetafeln am Mühlehof in Mühlacker sind abmontiert. Zurück blieb eine hellgraue Fläche, die die vormalige Verwendung erahnen lässt. Dies ausgerechnet auf der Fassadenseite zur Bundesstraße 10 hin. Der Abriss lässt grüßen. Aber der kommt nicht von einem auf den anderen Tag. Zuerst wird in einem städtebaulichen Wettbewerb - vielleicht auch schon ein Realisierungswettbewerb - die künftige Nutzung des Areals geklärt. Der Gemeinderat hat diese Woche fast einstimmig den Weg für einen Wettbewerb freigemacht und gleichzeitig festgelegt, dass auf einem Teil des Geländes eine neue Kulturhalle entstehen soll. Mit dieser Verbindlichkeit baute der Gemeinderat eine Brücke zu jenen, die ungern auf den großen Kultursaal im bestehenden Mühlehof als Teil der Innenstadt verzichten wollen. Zumindest möchten sie - zurecht! - wissen, was an seine Stelle treten soll. Die Entscheidung der Stadträte für einen Wettbewerb und damit das Signal für eine Neubebauung ist ein Zeichen des Aufbruchs auch in der Stadtmitte, selbst wenn noch weitere zahlreiche Beschlüsse gefasst werden müssen.

Es war der Einstieg in den Ausstieg Mühlehof. Die Reaktionen in den vergangenen Tagen zeigen, dass die Ratsentscheidung von vielen Menschen mitgetragen und positiv gewertet wird. Natürlich müssen wir den Mühlehof betriebsbereit halten, auch wenn wir an eine Neubebauung denken. Der Wettbewerb soll einen Zeitplan für eine Realisierung der Neubebauung bringen. Erst wenn dieser vorliegt, lässt sich fixieren, was wann geschieht. So lange bleibt der Mühlehof stehen und kann genutzt werden. So auch diese graue Fläche an der Fassade zur B 10. Am Samstag meinte ein Mitbürger zu mir, man könne diese doch verwenden und so ein bisschen Farbe auf die düstere Kupferfront zu bringen, bis das Gebäude abgebrochen wird. Zum Beispiel mit einer Werbung für die Gartenschau 2015. Ich habe den Vorschlag inzwischen an den OB gegeben. Man soll schließlicht nichts verkommen lassen - auch keine graue Fläche. Insoweit sind wir doch ganz und gar schwäbisches Gebiet, wenn auch hart an der Grenze zu Baden.