Jugendschülerrat - was wurde daraus?

Wer auf der Internet-Seite der Stadt Mühlacker "Verwaltung & Service" anklickt, stößt auf den Menü-Punkt Jugendschülerrat - mitsamt Kooperationsvereinbarung und Geschäftsordnung. Jedes Mal frage ich mich, was aus der Sache tatsächlich geworden ist, denn die Web-Seite gibt es seit Mitte 2009 in unveränderter Form. Der damalige Oberbürgermeister Arno Schütterle strahlte in die Kamera - war dies nur ein Beitrag zu seinem Wahlkampf? Was ist aus dem Jugendschülerrat geworden? Das interessiert nicht nur mich. Denn der Ansatz, junge Menschen einzubeziehen in Entscheidungen, die sie tangieren, war richtig.


Die Mitte 2009 gewählten 13 Vertreter waren für zwei Jahre tätig. Nach Ende der Amtszeit sei zu überlegen, wie sich diese Arbeit bewährt hat, hieß es damals. Am Montag, 15. Juni 2009 hatten sich erstmals gemeinsam die 13 neu gewählten Mitglieder des Jugendschülerrats Mühlacker im großen Sitzungssaal des Rathauses der Stadt Mühlacker getroffen. Wichtig sei es, so hieß es, dass nicht nur über die Jugendlichen, sondern mit den Jugendlichen gesprochen werde. Der Schülerrat hat die Interessensvertretung der Jugend um städtische Angelegenheiten erweitern sollen. "Der Jugendschülerrat vertritt Interessen der Kinder und Jugendlichen der Stadt, insbesondere der Schülerinnen und Schüler. Er berät die Einrichtungen, Institutionen und Vereine der Stadt in Angelegenheiten, die Kinder und Jugendliche berühren", steht in der Geschäftsordnung des Schülerrats. Was ist daraus geworden? Es gab nie einen Kontakt zwischen Jugendschülerrat und Gemeinderat. Leider.


Die Stadtverwaltung soll nun berichten, wie sich die Arbeit des Jugendschülerrats entwickelt hat und ob das Gremium noch besteht. Das hat die CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker beantragt. Zudem sei zu prüfen, welche Beteiligungsformen für junge Menschen auf kommunaler Ebene bestehen und welche für Mühlacker sinnvoll sind.


Jüngst schaute ich mir die Vorstellung der Kandidaten und Kandidatinnen für den Jugendgemeinderat in Vaihingen an. 41 Bewerberinnen und Bewerber für 20 Sitze. Allesamt pragmatische junge Menschen, die sich einbringen wollen, um mehr Spaß nach Vaihingen zu bringen. Und die sich den Anliegen ihrer Altersgenossen annehmen - um zum Beispiel Busverbindungen zu verbessern. Derzeit läuft die Wahl zum Jugendgemeinderat. Ein Vorbild für Mühlacker? Warum nicht?