Windkraft: Schon wieder wird Zeit verloren




Windkraft-Idylle. Quelle: Bundesverband WindEnergie e.V.

Der Windatlas ist vom baden-württembergischen Wirtschaftsminister Anfang März vorgestellt worden. Von den Ergebnissen ein wenig überrascht ist man beim Regionalverband Nordschwarzwald aber schon. Generell zeige sich nämlich, dass in unserem  Raum der Wind weniger bläst als etwa im Südschwarzwald oder auf der Hohenloher Ebene. Topstandorte seien daher im Nordschwarzwald wohl eher nicht zu finden, heißt es beim Regionalverband. Was die Werte im Windatlas genau in Standort- und Anlagenzahl heißt, werden die weiteren Planungen zeigen müssen. Eigentlich wollten wir jetzt mit Volldampf in diese Detailplanung einsteigen. Deshalb stand der Punkt auch auf der Tagesordnung des Planungsausschusses des Regionalverbandes heute in Heimsheim (Enzkreis). Doch plötzlich werden wir ausgebremst. Ausgerechnet von jenen, die jahrelang den Ausbau der Windkraft im Nordschwarzwald verlangt haben. Denn die Koalitionsverhandlungen von Grün-Rot stehen an. Niemand weiß, welche Ergebnisse die Gespräche zeitigen. Bleiben die Vorgaben der Landesplanung? Was kommt hinzu? Was fällt? Also warten wir ab. Wie lange? Bis zur Regierungserklärung im Mai? Oder bis die Ankündigungen darin in geltendes Recht gegossen sind?

Fragen über Fragen, die alles eines haben: eine Bremswirkung. Und dies ausgerechnet in einer Zeit der Energiewende. Auf genauere Daten hatte besonders der Regionalverband Nordschwarzwald gedrängt, nachdem auch die Windkraft-Investoren das Datenmaterial als nicht ausreichend ansahen.

Also: Üben wir uns in Geduld, bis Grün-Rot zu Potte kommen. Schon wieder wird Zeit verschenkt. Doch Investoren warten auf rechtlich gesicherte Standorte. Und wir wollen, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt.