Treppe für Strömer und Groppe

Am Samstag soll mit Rodungsarbeiten im Bereich des Enz-Flusskraftwerks in Mühlacker zwischen Wehr und Erlenbach begonnen werden. Wie Bürgermeister Winfried Abicht in einer Mitteilung der Stadtverwaltung, die heute auch an den Gemeinderat ging, erläutert, ist es für den geplanten Bau einer neuen Fischtreppe am Wehr nötig, einige Bäume zu fällen. „Der Bau des Umgehungsgerinne ist eine der Maßnahme zur Erfüllung der Anforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, nach der die Enz bis zum Jahr 2015 in einen guten ökologischen Zustand versetzt werden soll“, verdeutlicht Abicht. „Die Maßnahme ist zwar nicht der Beginn der Baumaßnahmen für die Gartenschau, aber es ist eine von mehreren Maßnahmen zur Renaturierung der Enz.“ Der Grund für den frühen Baubeginn der Fischtreppe liege vor allem auch darin begründet, dass sich die Stadtwerke Mühlacker schon ab diesem Jahr entsprechende finanzielle Vergünstigungen sichern können. Es gibt zusätzlich Geld aus dem Topf nach dem Gesetz zur erneuerbaren Energie.


Die Umgehungsrinne dient als Fischaufstieg zwischen Unter- und Oberwasser am Wehr und damit der Wiederherstellung der Durchgängigkeit des Wehres für Fische und Kleinlebewesen.


Von besonderer Bedeutung für die Enz sind insbesondere die streng geschützten Arten Strömer und Groppe. Das Umgehungsgewässer soll einen naturnahen Charakter erhalten und seine Funktion sehr viel besser erfüllen als die ungeeignete alte Fischtreppe zwischen den beiden Wehrklappen. Es handelt sich künftig um einen kleinen Bach, der um das Wehr herumfließt und noch vor der Einmündung des Erlenbachs in die Enz mündet.
Für die Bauarbeiten muss zuerst Gehölz entfernt werden. Dies soll in zwei  Abschnitten erfolgen. Zuerst im Bereich zwischen Wasserkraftwerk und dem Erlenbach. Hier müssen sieben größere Bäume weichen. Etwa gleich viele folgen dann bis Ende Februar im zweiten Abschnitt oberhalb des Wehres. Entfernt werden bei den Maßnahmen auch Gebüsch und kleiner Bäume der Baumarten Esche, Ahorn, Erle, Pappel, Tanne, Birke und Robinie.
„Diese Maßnahmen sind mit Landratsamt abgestimmt worden“, betont Bürgermeister Abicht „und kommen uns zeitlich auch deshalb gelegen, weil der Enztalradweg dort momentan ohnehin wegen der Herstellung der Außenanlagen der Gymnasiumserweiterung gesperrt ist.“