Die Karriere eines Themas - die Blogger begannen damit

Der Rücktritt von Horst Köhler ist nicht nur der erste Rücktritt eines Bundespräsidenten mit sofortiger Wirkung, sondern auch ein Rücktritt unter maßgeblicher Blog-Beteiligung. Das schreibt Carta, der Blog von Robin Meyer-Lucht, Politikwissenschaftler und Journalist. Eine interessante Darstellung über die Karriere des Themas - Handelswege und militärischer Einsatz - aus dem Köhler-Interview mit dem Deutschlandradio Kultur vom 22. Mai, das heute letztlich zum Rücktritt führte. Zuerst transportierten die Blogger die später vom Bundespräsidialamt klar gestellte Bemerkung, erst später griffen die herkömmlichen Medien den Punkt auf. Köhlers Rücktritt ist damit zugleich auch ein Lehrstück von der steigenden Bedeutung von Blogs für die politische Öffentlichkeit.

Trotzdem: Weshalb gleich der Abschied? Auch Worte eines Bundespräsidenten dürfen kritisiert werden. Allerdings muss dabei immer auch der Respekt vor dem höchsten Amt im Staate gewahrt werden. Aber nicht jede Kritik ist respektlos. Ihn allerdings gleich als Horst Lübke zu apostrophieren, wie es Trittin von den Grünen getan hat, war unverschämt. Rülke hat heute dazu getwittert und zurecht von Brunnenvergiftern geschrieben.