Knittlinger Straße: Eine Tempobremse soll als Baumtor wirken

Knittlinger Straße, rechts Einmündung der Schelmenwaldstraße

Der Enzkreis hat sich für eine Tempobremse an der Knittlinger Straße in Lienzingen - ortseinwärts nach der Einmündung der Schelmenwaldstraße - entschieden. Ich hatte mich als Kreisrat nach dem Stand des Entscheidungsprozesses der Kreisverwaltung erkundigt, da es sich bei dem Verkehrsweg um eine Kreisstraße handelt. Jetzt kam die Antwort von Landrat Karl Röckinger.

Der Landrat: „Für die angesprochene Verkehrssicherheitsmaßnahme im Ortseingangsbereich von Lienzingen im Zuge der Kreisstraße 4512 ist zwischenzeitlich die Entscheidung für eine der möglichen Lösungsvaianten gefallen.“ Diese auch seitens der Stadtverwaltung Mühlacker favorisierte Variante sei intern im Landratsamt mit den Fachämtern, der Verkehrsbehörde und der Polizei nochmals eingehend geprüft und abgestimmt worden.

Die gewählte Variante sieht im unmittelbaren Bereich der Ortseinfahrt mit Beginn der Bebauung zwei versetzt angeordnete Einengungen der Fahrbahn vor. Bei den Engstellen verbleibe eine Fahrbahnbreite von 5,50 Meter. Die rund einen Meter breiten Einengungsflächen würden bepflanzt. Hier gibt es den Plan dazu: PlanKnittlingerStraeEngstellen2.pdf

Die Alternativlösung mit einer Aufweitung und Verschwenkung der Fahrbahn sowie dem Einbau einer Mittelinsel ist nach Angaben des Landrats aufwändig und teuer, zudem erfordere es einen starken Eingriff in die Seitenräume der Straße und in den landschaftsprägenden Baumbestand. Diese Variante ist also verworfen worden.

Die gefundene Lösung mit den versetzten Einengungsstellen erscheint nach Abwägung der Kosten- und Wirksamkeitsaspekte am besten geeignet, das Ziel einer spürbaren Geschwindigkeitsreduzierung und damit deutlichen Erhöhung der Sicherheit im Ortseinfahrtsbereich zu erreichen, so der Landrat weiter. Die Kombination der geringfügigen baulichen Umgestaltung mit den vorhandenen, ein Baumtor bildenden Bäumen verknüpfe in idealer Weise die Belange des Ortsbildes und der Straßenraumgestaltung mit denjenigen der Verkehrssicherheit.

Die Maßnahme könnte je nach Finanzlage im laufenden oder im kommenden Jahr 2011 realisiert werden, sicherte der Landrat zu. Der Gemeinderatsausschuss für Umwelt und Technik hatte beide Varianten – die zwei versetzten Fahrbahneinschränkungen sowie ein Verschwenk mit einer Mittelinsel weiter ortsauswärts – zur Bewertung dem Landratsamt überlassen.

Anlass für die Planungen waren Beschwerden von Anliegern der Knittlinger Straße, dass zu schnell gefahren und zu häufig Tempo 30 missachtet werden würde.

Und hier noch die Fotos aus dem Landratsamt zu den beiden Varianten: FotosKnittlingerStrae2.pdf



In doppeltem Sinn Heimat

Heute Abend fand das erste Gemeindeforum der Evangelischen Kirchengemeinde Lienzingen als Teil der Visitation durch Dekan van Luijk statt. Ein interessanter Gesprächsabend, der drei Stunden dauerte. Zuerst stellten sich die verschiedenen Gruppen und Kreise vor, dann übernahmen die Leiterin der Grundschule Lienzingen, Helke Kaufmann-Krais, ein engagierter Katholik - Matthias Segiet - und ich als Stadtrat die Rolle der "Außenwahrnehmung". Diese Kirchengemeinde ist für mich in doppeltem Sinn Heimat: als jemand, der dieser Kirchengemeinde angehört, und als Lienzinger, für den diese Kirchengemeinde ein Herzstück des Dorfes ist. Die Präsentation der Gruppen und Kreise zeigte auch, wie vielfältig diese Kirchengemeinde geworden ist, auch wenn manche Sprecher sich noch mehr Mit-Macher wünschten. Schließlich konnten die Besucher im voll besetzten Evangelischen Gemeindehaus ihre Anregungen und Wünsche - als Merkposten für den Kirchengemeinderat - auf Karten festhalten. Es geht, wie es Pfarrer Karl Frank formuliert hat, durchaus um den weiteren Weg unserer Kirchengemeinde.

Die Auswertung des Abends erfolgt im Kirchengemeinderat und ist Teil der auf mehrere Monate anlegten Visitation. Erstmals war dafür die Öffentlichkeit gesucht worden.

Ich habe mir für das Gespräch die aktuelle Statistik bei der Stadtverwaltung besorgt. Auf Jahresende 2009 hatte Lienzingen 2128 Einwohner. Davon waren 1038 evangelisch, 432 katholisch. 658 haben gar keine oder eine sonstige Religion. Wir wissen um den hohen Anteil der Angehörigen des islamischen Glaubens, was uns zu einem verstärkten Dialog veranlassen sollte. Gerade das Zusammenleben in einer Gemeinde erfordert dies.