Vom Himmel, den Wasserträgern und dem Beobachten

Heute gab es einen Nachklapp zu der Nominierung des CDU-Landtagskandidaten im Wahlkreis Enz. Der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Mühlacker, Wolfgang Schreiber, stellte sich den Fragen des Mühlacker Tagblatt: Nachgefragt__Seite_5.pdf Die Pforzheimer Zeitung griff den Regionalaspekt der Entscheidung auf und fragte dazu Kommunalpolitiker verschiedener Parteien und Vereinigungen. In Gesprächen und Mails spielt aber vor allem ein Thema den Schwerpunkt: Dass jemand mit 59 Jahren von der CDU-Mehrheit als altes Eisen abgelegt wird. Gerade die Generation 60 plus ist die treueste der Union. Wer meint, sie durch jung und weiblich halten zu können und durch den Versuch einer so genannten Modernisierung, kann schnell Schiffbruch erleiden. Eine neue Aufgabe zu übernehmen ist doch zunächst eine Frage der Qualifikation, nicht des Alters. Oder sind alle, die zu 50 oder 55 Plus gehören, nur noch als Wasserträger der Jungen interessant?

Dazu der Kommentar eines Mit-Bürgers (einer von vielen): Völlig unkalkulierbare Beweggründe (Proporz, Lebensjahre, unbelastete "Jugend"u.v.m.) spülen Leute in unsere politischen Führungen, die dort dann hoffnungslos überfordert und blass sind und bleiben. Die gehören dort nicht hin und sind mit eine Ursache dafür, dass sich Bürger und Wähler immer häufiger fragen, warum sie überhaupt noch wählen sollen, wenn das Auswahl-Angebot nur farblose, "unbeschriebene Blätter" bietet. Mir ist jemand mit Ecken und Konturen und einer erkennbaren Geradlinigkeit erheblich lieber, als solche Softies, die bei jedem Gegenwind den Schwanz einkneifen (soweit sie einen haben) und dann das Fähnlein in den Wind hängen.

Eine verheiratete Frau mit Lebenserfahrung, Mutter von drei Kindern: „Da kann ich mir schon vorstellen, dass das ein Grund sein könnte, die CDU zu wählen“. So wird Ministerpräsident Stefan Mappus mit seiner Meinung zur neuen CDU-Landtagskandidatin in der PZ zitiert. Das mit der Lebenserfahrung finde ich goldig. Eine erfahrene Frau. Wie ist das gemeint? Offenbar sind andere Voraussetzungen nicht gefragt. Übrigens: Nachdem die neue Kandidatin Viktoria ("Vikki") Schmid - gerade vor gut einem halben Jahr nach dem Tod von Horst Pieper in den Gemeinderat von Niefern-Öschelbronn nachgerückt, also nicht aus eigener Kraft gewählt - nun nach gehabtem parteiinternem Wahlkampf wieder Zeit hat, sollte sie die Internetseite der CDU Niefern-Öschelbronn überarbeiten, da sie Vorsitzende des Gemeindeverbandes anstelle des verstorbenen Stefan Adam ist: Da ist Horst Pieper sogar noch Mitglied des Kreistags. Nur mal so ein Hinweis.

Nun kommt die Zeit des Beobachtens. Auch eine ganz günstige Position.

Ach ja, die Kommunalpolitik geht weiter. Gestern Abend war Sitzung der CDU-Gemeinderatsfraktion im Rathaus. Themen: die fehlende Grüne Welle auf der B-10-Ortsdurchfahrt Mühlacker, die Essenskosten der Ganztagesschüler und - ach ja - ein bisschen Nominierungs-Bewältigung.

Heute fand ich ein schönes Zitat von Konrad Adenauer:

"Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."