Stadtbahn Ittersbach-Pforzheim: Das neue Thema der Kreispolitik

Eine Stadtbahn von Ittersbach bis Pforzheim? 2006 legte die Kreisverwaltung das Ergebnis einer Untersuchung vor: Ittersbach1.pdf

Am 17. Juli 2006 stand das Thema auf der Tagesordnung des Umwelt- und Verkehrsausschusses des Kreistags. Das Protokoll verzeichnet "Kenntnisnahme ohne Debatte". Denn das Gutachten zeigte, dass ein Neubau zwischen Ittersbach und Pforzheim (Birkenfeld, Straubenhardt, Neuenbürg und Karlsbad) ohne einen innerstädtischen Pforzheimer Abschnitt nicht die notwendige Wirtschaftlichkeit erreicht (wobei die Erfahrung zeigt, dass die Passagierzahlen meist höher ausfallen als in der Prognose, wenn das Angebot konkret vorhanden ist).

Dann herrschte Funkstille. Bis das Thema vor wenigen Wochen bei den Etatberatungen im Gemeinderat von Straubenhardt wieder auf die Tagesordnung kam, aufgegriffen von den beiden Pforzheimer Landtagsabgeordneten Stefan Mappus und Hans Ulrich Rülke. Inzwischen gewann die Sache eine Eigendynamik: Jetzt präsentierte Pforzheims Oberbürgermeister Gerd Hager in der PZ einen konkreten Vorschlag für eine Trasse in Pforzheim - einfach die vorhandene aus Richtung Wildbad nehmen und zusätzliche Haltestellen bauen. Ob der damit verbundene Verzicht auf eine neue innerstädtische Trasse das Kosten-Nutzen-Verhältnis hebt, ist zumindest umstritten.

OB Hager nimmt die Anregung des Landratsamtes Enzkreis auf, dass der Landkreis die Federführung bei der Erstellung einer Machbarkeitsstudie hat. Eine vernünftige Sache, nachdem dies auch bei der ersten Untersuchung der Fall war.

Dass die Straubenhardter ein großes Interesse an einer Stadtbahn an den Tag legen, zeigte sich Freitagabend beim Neujahrsempfang der dortigen CDU. In meinen Gesprächen spielte das Thema mehrfach eine Rolle. Auch die CDU-Kreistagsfraktion hat sich inzwischen geäußert. Nun meldete die CDU Keltern den Wunsch an, ihre Gemeinde zu den weiteren Gesprächen hinzuziehen, was sicherlich richtig ist.

Wir haben also ein neues Thema der Kreispolitik. Sinnvoll ist der Ausbau des Schienennahverkehrs allemal. Die guten Erfahrungen mit der Enztalbahn lassen grüßen.

Auch in anderen Landkreisen werden Bahn-Debatten geführt: zum Beispiel im Kreis Ludwigsburg. Und führen zu positiven Reaktionen. Auch per Online-Votum.

Für den Enzkreis und die Stadt Pforzheim ist es wichtig, rasch die Gutachter zu beauftragen, um hieb- und stichfeste Zahlen zu erhalten. Das Bahnnetz stärker zu verknüpfen ist für die Zukunft richtig - sowohl aus ökologischen als auch aus ökonomischen Gründen. Eine Stadtbahn Ittersbach-Pforzheim hat Auswirkungen auf die Strecke Pforzheim-Mühlacker. Deshalb müssen wir auch weiterkommen mit den Plänen, neue Stadtbahnhaltestellen in Pforzheim-Eutingen und in Mühlacker (Stöckach/Stadtmitte) zu schaffen.

Die Trassenvorschläge Ittersbach-Pforzheim: Ittersbach3.pdf und Ittersbach4.pdf. Und das Originalgutachten von 2006: Ittersbach2.pdf

Lienzingen-Zaisersweiher: Das sind zu viele Unfälle

39 Verkehrsunfälle auf der Landesstraße 1134 in den vergangenen fünf Jahren - mir sind das zu viele Unfälle. Die Zahlen wurden von der Stadtverwaltung auf meine Anfrage hin aufgearbeitet. Danach erlitten sechs Personen schwere und 17 leichte Verletzungen. Die Stadtverwaltung Mühlacker verweist auf die uneinheitliche Straßenbreite - zwischen 5.10 und 5.80 Meter - sowie auf die fehlende Mittellinie. Darauf lassen allein die 16 Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot schließen. Die Verwaltung hat die anderen Ursachen auch aufgelistet: Lienzingen-Zaiserweiher_2_.pdf

Dass die Verwaltung aber bezüglich des Ausbauzustandes keinen Handlungsbedarf sieht, verwundert doch. Wenn man ihrer Argumentation folgt, müsste man nur schlechte Straßen haben und schon passieren weniger Unfälle. Aber wie wäre es mit einer Mittellinie? Dafür ist eine Mindestbreite von 5,50 Meter notwendig. Also ist das der Ansatzpunkt: eine einheitliche Straßenbreite, um ein optisches Signal in der Straßenmitte anzubringen.

Unser Landtagsabgeordneter Winfried Scheuermann hat nun das Thema in einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung aufgegriffen: L1134Lienzingen.pdf