"Mühlacker einen" aufs Neue vermittelt

Heute Abend war mir der Besuch des Neujahrskonzerts der Stadt Mühlacker im Mühlehof und die Rede des neuen OB Frank Schneider wichtig, nachdem ich in den vergangenen Jahren pausiert hatte. Das Interesse daran, was der neue Oberbürgermeister zu sagen hat, war groß. Es ist das Neue, das so spannend ist. Und das sorgte auch für einen vollbesetzten Saal. Schneider hat gut geredet und ist sich dabei auch seinem Wahlkampfmotto "Mühlacker einen" treu geblieben. Das Gefühl des Miteinanders konnte er, denke ich, ganz gut vermitteln. Wichtig war ihm, auch auf die kleine Landesgartenschau 2015 einzuschwören nach dem Motto: "Wir schaffen das gemeinsam". Ein Wir-Gefühl! Er sprach die Dringlichkeit an, das Schicksal des Mühlehofs zu klären und den Eigentümer - die Echo GmbH in Berlin - zu drängen, für Klarheit zu sorgen.

Weil das große Blasorchester des Musikvereins Enzberg den musikalischen Part - grandios! - übernommen hatte, galt in seinem Rückblick auf 2009 der Schwerpunkt der Einweihung des Sportzentrums Enzberg und dem 100-Jahr-Jubiläum von FC Viktoria Enzberg. Schneider streifte noch die Sanierungsgebiete Kernstadt, Dürrmenz und Lienzingen, sprach die gewaltigen Steuereinbrüche an, unter denen auch Mühlacker zu leiden hat, und sagte, der Erweiterungsbau des Theodor-Heuss-Gymnasiums werde zum Schuljahresbeginn 2010/11 fertig.

Der neue OB versuchte, in einem einzigen Satz auch Verbindliches zu seinem Vorgänger Arno Schütterle zu sagen (der jedoch nicht unter den Besuchern war). Schneider dankte ihm und sprach von einer erfolgreichen Arbeit des Alt-OB Schütterle zusammen mit dem Gemeinderat in den vergangenen acht Jahren. Ich verstehe das. Niemand will nachtreten. Nur, bei der Verabschiedung des alten OB Anfang Dezember hat Bürgermeister Winfried Abicht schon Worte gefunden, die manche als sehr positiv über die Schütterle-Arbeit gewertet hatten und deshalb irritiert waren (man hätte wohl mehr zwischen den Zeilen hören sollen). Ich denke: Man muss - bei aller Notwendigkeit zum Verbindlichen - schauen, dass nicht die Frage gestellt wird, weshalb man diesen Mann im Oktober 2009 grandios abgewählt hat, obwohl er doch so verdienstvoll für Mühlacker gewirkt habe. Stillstand habe Schütterles achtjährige Amtszeit für Mühlacker bedeutet, kritisierte das Schneider-Lager damals. Zurecht! Ehrlich wäre es, auch jetzt noch dazu zu stehen. Und keine Schein-Harmonie aufzubauen.

Aber das Kapitel Arno Schütterle ist abgeschlossen. Reden wir nicht mehr davon, sondern schauen mit Optimismus nach vorne. Optimistisch war jedenfalls Schneiders Neujahrsansprache.