Eine Stadt stimmt für einen neuen OB

Zurück vom Rathaus Mühlacker: Frank Schneider ist neuer Oberbürgermeister. Ich habe ihm heute Abend herzlich gratuliert und ihm gute Zusammenarbeit angeboten. Die gemeinsame Pro-Schneider-Aktion von CDU, Freien Wählern, SPD und FDP hat sich gelohnt. Mit diesem Ergebnis ist eine gute Grundlage geschaffen worden für eine Arbeit zum Wohle der Stadt. Die Menschen erwarten von uns auch, dass sich das Klima in der Stadt, aber auch das zwischen Gemeinderat und OB verbessert. Da bin ich hoffnungsvoll, dass dies gelingt.

In den Tagen vor der Wahl wagte ich keine Prognose mehr, wenn ich gefragt wurde, wie die Wahl wohl ausgehen wird. Zu uneinheitlich waren die Stimmen, die zu hören waren. Doch ich hatte in den vergangenen beiden Tagen ein gutes Gefühl, das sich heute Nachmittag verstärkte, als ich Wahldienst in der Gemeindehalle Lienzingen tat. Beim Auszählen der Stimmen war klar: zumindest Lienzingen hat sich mit 65 Prozent klar für Schneider entschieden. Doch das musste nicht auf ein ähnliches Ergebnis in der Gesamtstadt schließen lassen. Ich hatte bei der OB-Wahl vor acht Jahren in Lienzingen auch 56 Prozent der Stimmen erhalten - und trotzdem stimmte die übrige Stadt für Schütterle.

Doch diesmal waren sich die Lienzinger mit der Mehrheit der Wähler in den anderen Teilen Mühlackers einig: Unsere Stadt braucht einen neuen Oberbürgermeister. Und den bekommt sie nun am 1. Januar 2010. Dann beginnt die achtjährige Amtszeit von Frank Schneider. Eine glückliche Hand ist ihm von Herzen zu wünschen.

Arno Schütterle halfen alle Versuche nichts mehr, durch eine Konzentration städtischer Veranstaltungen in den Wochen vor der OB-Wahl entscheidende Pluspunkte zu sammeln. Die Wähler denken weiter als mancher Wahlkämpfer glaubt.

So sehen es andere:
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Stimmen zur Wahl

Die Geschichte eines "leeren" Steins im Sengach

Die Geschichte eines rätselhaften Gedenksteins im östlichen Teiles unseres Weilers Sengach. Er steht inmitten einer Hagbuchhecke. Allerdings ist der Zweck des Steins nicht erkennbar. Manche Wanderer und auch Einheimische bleiben vor dem Stein wie vor einem Rätsel stehen. Auf meine Anfrage an die Stadtverwaltung antwortete nun das Stadtarchiv Mühlacker:
Der Stein ist 1935 vom Sengacher Ortsvorsteher Karl Engel als Kriegerdenkmal für die vom Sengach stammenden Gefallenen des Ersten Weltkrieges initiiert worden. Der Gemeinderat von Enzberg wollte dieses Vorhaben aus finanziellen Gründen nicht unterstützen und verlangte einen Plan vor Beginn der Arbeiten (GR-Protokoll vom 25. 3. 1935). Engel handelte jedoch eigenmächtig, ließ den Stein vorläufig ohne Namenstafeln errichten und mit einem Fest im Juni 1935 einweihen. Daraufhin untersagten sowohl das Landesamt für Denkmalpflege als auch das Kulturamt der NSDAP-Gauleitung in Stuttgart eine Fortführung der Arbeiten, da das Werk nicht ihren NS-Vorstellungen entsprach und Engel kein Mitglied der NSDAP-Kunstkammer war (GR-Protokoll vom 2. 7. 1935). Engel sollte den Stein entweder abreißen oder die Anlage umgestalten: statt der schon gepflanzten Fichten musste eine Hagbuchhecke angelegt werden, der Sockel sollte mit Efeu zuranken. Als Aufschrift wurde vom Denkmalamt statt der Widmung als Kriegerdenkmal
Grabstätte des Ortsvorstehers Karl Engel auf dem Friedhof Sengach (2021)
vorgeschlagen: „Zum Gedenken an das Jahr 1933“ (dieser Vorschlag scheint nicht umgesetzt worden zu sein). Für alle Maßnahmen musste Karl Engel die Kosten tragen (Fl 1990 – Öffentliche Anlage Sengach). Der Stein steht bis heute ungenutzt. Eine Restaurierung scheint dem Archiv wegen der nicht erfolgten Widmung des Steins nicht notwendig zu sein. Ob man mit einer Erläuterungstafel in kurzer Form auf die oben erwähnte Entstehungsgeschichte hinweisen will, sei dahingestellt. Im Fotoarchiv des Stadtarchivs sind sowohl ein Foto des Steins als auch die Umstände seiner Entstehung dokumentiert (FA 14/40).
Auf einer Informationstafel sollte dieses Stück Heimatgeschichte doch skizziert werden.