Was in Amtsstuben geschrieben wird

Da will sich die Verwaltung des Enzkreises das Behördendeutsch abgewöhnen und dann das: Die Nachricht des Tages aus den deutschen Amtsstuben. Erstaunliche Ergebnisse brachte die von Dezember 2008 bis Januar 2009 vorgenommene Umfrage des Dudenverlags: Sie richtete sich an Mitarbeiter aus dem öffentlichen Bereich und widmete sich dem Thema: "Wie wichtig ist eine korrekte Rechtschreibung in Behörden und öffentlichen Einrichtungen?". Nur rund zwei Drittel der insgesamt 581 Teilnehmer waren der Ansicht, dass eine fehlerfreie Orthografie in Gesetzestexten "wichtig" oder "sehr wichtig" sei (71,9 %). Ähnlich bewertet wurde die Frage nach einer einwandfreien Rechtschreibung in selbst verfassten Texten (64,5 %), in Dokumenten, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden (66,4 %) und in Texten, in denen öffentliche Stellen mit Bürgern kommunizieren.

Und dann noch das: Ungeachtet der eigenen nachlässigen Haltung ziehen die Mitarbeiter eine Reihe von Schlüssen aus fehlerhaften Schreiben: Vordergründig deuten sie auf einen nachlässigen Umgang mit der Sprache und fehlende Rechtschreibkenntnisse hin. Unbewusst haben die Bediensteten laut Umfrage aber noch ganz andere Assoziationen: Ein niedriges Bildungsniveau, Unzuverlässigkeit, unsaubere Arbeitsweise und Unprofessionalität sind einige Eigenschaften, die dem Absender zugeschrieben werden.