Kandidaten: Nun suchen alle wieder

Wir suchen wieder: Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat. Im Juni 2009 ist Wahl. Alle suchen. Die Kollegen von der Wählervereinigung schicken Briefe und bitten um Gespräche. Die Sozialdemokraten sprechen mit einer Frau, die voriges Mal bei einer Wählervereinigung antrat. So heißt es wenigstensa n der Gerüchtebörse. So gelegentlich hören wir: Diesmal nicht, aber in fünf Jahren könne man über eine Kandidatur sprechen. Immerhin: Unsere Liste 2014 ist schon voll. Wenn nur dann nicht welche erst 2019 antreten
wollen . . . Aber das wird dann wirklich nicht mehr mein Problem sein.

Kandidatensuche ist kein Zuckerschlecken. Bei allen Listen nicht. Denn wir können jeweils bis 35 Bewerberinnen und Bewerber aufstellen. In Stuttgart sind es 40. Wegen der unechten Teilortswahl darf der Gemeinderat in Mühlacker größer sein, gelten auch andere Vorschriften über die maximale Bewerberzahl. Doch an der unechten Teilortswahl will niemand rütteln. Sitzgarantien allein bringen's nicht, es bedarf auch Bürger, die bereit sind, sich um eines der Mandate zu bewerben.

Überhaupt: Die Kommunale Selbstverwaltung lebt vom Mitmachen. Und nicht nur vom Meckern oder vom Zuschauen. Im Gemeinderat lassen sich Dinge wenigstens noch gestalten - man wird mit dem Erfolg, aber auch mit dem Misserfolg konfrontiert. Und die Menschen sind einem näher als den Bundes- oder Landtagsabgeordneten. Ihnen auch bei persönlichen Anliegen zu helfen ist eine schöne Sache.

Kommunalpolitik kostet Zeit. Zugegeben. Sie macht aber auch Freude. Ehrlich!