Einen guten Namen gemacht oder Kliniken verkauft man nicht

Krankenhäuser sind wichtige Einrichtungen der kommunalen Daseinsvorsorge. Kliniken verkauft man nicht! Deshalb habe ich im Frühjahr 2004 im Kreistag aktiv mitgewirkt, einen Verkauf an die Rhön AG zu verhindern. CDU und Freie Wähler setzten - auch im Einklang mit den Beschäftigten unserer Krankenhäuser Mühlacker und Neuenbürg - eine kommunale Lösung durch: Zusammen mit der Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim entstand die gemeinsame Kliniken-Holding Neckar-Schwarzwald. Inzwischen kam über die Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim noch die Orthopädische Klinik Markgröningen dazu. Vor dem Mehrheitsbeschluss des Enz-Kreistags für den Weg mit Ludwigsburg steckten unsere Hospitäler mit mehr als vier Millionen Euro in den roten Zahlen. Das Defizit musste aus der Kreiskasse ausgeglichen werden. In der Holding gelang es, als eigenständige Enzkreis-Kliniken GmbH inzwischen eine rote Null zu schreiben. Wären nicht unerwartete Mehrbelastungen durch Gesetze, Steuererhöhungen und Tarifverträge dazu gekommen, hätten wir schon die schwarze Null erreicht. Synergieeffekte zahlen sich aus.

Jetzt will auch der Landkreis Karlsruhe mit seinen Kliniken Bretten und Bruchsal in den Verbund. Ein Beleg dafür, dass wir uns als Holding einen guten Namen gemacht haben. Zwar muss der Kreistag von Karlsruhe noch zustimmen, doch sind die bisherigen Gespräche ein hoffnungsvolles Zeichen für ein Miteinander vom 1. Januar 2009 an. Kommunen können es eben auch, Krankenhäuser in Verantwortung vor den Patienten wirtschaftlich zu betreiben - aber eben nicht nur die Wirtschaftlichkeit zu sehen. Das meinen auch andere Kollegen im Aufsichtsrat unserer Enzkreis-Kliniken.