Lärmschutz ganz massiv oder Die Angst vor spielenden Kindern

Ja, was wird denn das, fragten sich viele, die das Bauwerk anschauten

Ist das denn die Burgruine Löffelstelz oder ein Mausoleum?



Mehr als 40.000 Euro kostet der Lärmschutz am Kleinspielfeld, das derzeit an der Schillerstraße gebaut wird und Teil des Gesamtschulkonzepts der Schillerschule ist. Entstanden ist ein Ungetüm - und alles nur, weil sich zwei benachbarte Familien gegen das Projekt wehrten, darunter die des Oberbürgermeisters Schütterle. An dieser Stelle war im Bebauungsplan vorher ein öffentlicher Kinderspielplatz vorgesehen. Als der Gemeinderat den Bebauungsplan änderte und das Kleinspielfeld vorsah, gab es sofort massive Beschwerden. Die Folge: Um rechtlich auf der sicheren Seite zu stehen, schaltete die Stadt einen Lärmgutachter ein und heraus kam dieses massive Bauwerk, über das viele Passanten regelrecht erschrocken sind.

Die Bilder stammen nicht von mir, sondern von einem Bürger, der mir sie heute zugemailt hat und der schon einen Namen fand: Die Arno-Schütterle-Mauer. Ein anderer Bürger, der mich empört anrief, sprach von einem Mausoleum.

Ein ganz eigenartiges Gefühl beschleicht einem bei diesem Bauwerk: Kinder werden auf Distanz gehalten, genau genommen versteckt. Man will sie nicht hören und nicht sehen. Und dies, obwohl sich diese Gesellschaft mehr Kinder wünscht. Da passt einiges nicht zusammen. Auch nicht, dass der OB sonst für eine kinderfreundliche Stadt eintritt.

Mich hat schon bei den Beratungen im Gemeinderat geärgert, wie sich manche vor Kinderlärm schützen wollen. Wer soll denen einmal die Rente bezahlen?