Mühlehof-Sanierung oder Wer glaubt an den Osterhasen?

Bei der Gemeinderatssitzung am 9. Oktober 2007 sagten die Vertreter der Firma Echo GmbH in Berlin, ihr Mühlehof-Konzept sei gescheitert, aber in vier Wochen würden sie wieder kommen und neue Vorschläge präsentieren. So ist es auch im amtlichen Protokoll der Sitzung nachzulesen. Jetzt ist Februar - und der Echo-Auftritt steht immer noch aus. Im Februar würden sie wohl erscheinen, er habe ihnen jedenfalls die Gemeinderatstermine mitgeteilt, ließ der OB wissen. Doch via Mühlacker Tagblatt ließ Frank Witte von Echo wissen, ein Termin stehe noch nicht fest. Wie lange glauben eigentlich OB und mancher Stadtrat noch an den Osterhasen?
Zur Erinnerung: Echo erstand im Juni 2005 in einer Zwangsversteigerung den gewerblichen Teil, parallel dazu kaufte er von der Stadt die Kultursäle, die die Kommune seitdem für jährlich 300.000 Euro zurück mietet. Gleichzeitig ging Echo im Mietvertrag für die Säle und im Pachtvertrag für die Tiefgarage Verpflichtungen zur Sanierung ein - sie muss jedenfalls den Zustand des städtischen Mietobjekts in einem Zustand halten, der die Nutzung nicht einschränkt. Doch daran hapert es.
Denn Renovierungs- und Instandhaltungsarbeiten an dem früheren städtischen Besitz sind bislang weitgehend ausgeblieben. Die aber sind vertraglich vereinbart. Eine knappe Mehrheit des Gemeinderats hat sich deshalb dafür entschieden, mit sofortiger Wirkung einen Sperrvermerk auf die Mietzahlungen an Echo einzutragen. Die Konsequenz: Bevor die monatliche Überweisung nach Berlin auf den Weg gebracht wird, muss der Gemeinderat ausdrücklich die Mittel frei geben. Ein erzieherischer Prozess für die Verwaltung, die ihrerseits den Druck auf Echo erhöhen muss. Die Stadt darf nicht nur als Bittsteller auftreten, sondern muss gute Leistung für gutes Geld fordern.
Das würden sogar Osterhasen geben, wenn es sie gäbe.