Mit dem Geld haushalten oder Schauen, dass es günstiger geht

Schon zweimal in den vergangenen Jahren dachten wir im Gemeinderat, der Schulraum reiche aus. Doch dann musste doch erweitert werden: Hartfeldschule Enzberg, Grundschule Lienzingen, Mörike-Realschule, Theodor-Heuss-Gymnasium, Neubau der Schiller-Grundschule in der Kernstadt. Ganz zu schweigen von Sanierungsarbeiten an bestehenden Schulgebäuden, die naturgemäß auch ins Geld gehen. Jetzt steht wieder eine Erweiterung an: Die des Gymnasiums um sechs Klassen. Keine Frage, dass dieses Projekt notwendig ist. Doch das darf uns nicht daran hindern, die Kosten kritisch zu hinterfragen. Zwischen 3,7 und vier Millionen Euro sollen die drei Varianten verschlingen - Erweiterung einschließlich Brandschutz im alten Bestand.

Jetzt gaben wir dem Planer die Hausaufgabe mit, Kosten zu senken. Denn in den nächsten Jahren steht nicht nur die Gesamtsanierung des Gymnasiums an - wir brauchen auch zwei neue Sporthallen (Lindach und im Käppele). Zudem ist der Sanierungsstau an anderen städtischen Immobilien - das sind vor allem Schulen - noch nicht beseitigt. Und auch die Lomersheimer wünschen sich, dass ihre Gemeindehalle - die auch dem Sportunterricht dient - auf Vordermann gebracht wird. Ähnliches in Lienzingen.

Unser Schwerpunkt bleiben also die Schulen. Um all die Aufgaben bewältigen zu können, müssen wir mit dem Geld haushalten (und ob die Steuereinnahmen auch künftig so ordentlich sprudeln wie jetzt, steht in den Sternen). Deshalb unsere Forderung, die Baupläne für das Gymnasium auf mögliche Kosteneinsparungen abzuklopfen - ohne das Gesamtprojekt in Frage zu stellen. Wir müssen schauen, dass sich das Ziel preisgünstiger erreichen lässt.

Ich hoffe, die Botschaft wird auch in der Schule verstanden.

Doch beim Schulleiter offenbar nicht. Der zeigte sich anderntags im Gespräch mit einem Journalisten enttäuscht, wie zu lesen war. Was wiederum mich enttäuscht. Weshalb ist es so schwer, Verständnis dafür zu gewinnen, dass wir auch auf die Finanzen achten müssen? Da fällt mir ein: Wir hatten uns vor wenigen Jahren durchgerungen, für viel Geld im Gymnasium eine Cafeteria zu bauen. Dies sei notwendig, weil mit dem G 8 zusätzlicher Nachmittagsunterricht anstehe, sagte man uns von der Schule. Ich hatte dies, wie die Mehrheit des Gemeinderats auch, eingesehen. Und als das G 8 dann eingeführt war? Plötzlich warf der Sieben-Stunden-Vormittags-Unterricht erfunden, um Nachmittagsunterricht weitgehend zu vermeiden . . .