Gute Nachrichten oder Entwicklungskonzept für die EMR

Auch die Region Nordschwarzwald wird vom Regionalentwicklungskonzept für die Europäische Metropolregion Stuttgart (EMR) profitieren. Es ist erfreulich, dass nun ein solches Konzept aus dem Bundesprogramm Modellvorhaben der Raumordung (Moro) des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung mit knapp 50.000 Euro gefördert wird. Das ist ein erster wichtiger Erfolg, dem nun weitere Schritte folgen müssen. Gerade Mühlacker mit seinen Verbindungen in den Raum Stuttgart hat ein Interesse an einem solchen Konzept.

Wie können sich die Region Stuttgart und deren Nachbarregionen Heilbronn-Franken, Ostwürttemberg, Neckar-Alb und Nordschwarzwald trotz ihrer Unterschiedlichkeit besser vernetzen? Wie gelingt es, sich gemeinsam nach außen zu profilieren? Das sind die beiden Kernfragen, die die fünf Regionen in einem zweijährigen Projekt gemeinsam klären werden.

Das vom Verband Region Stuttgart initiierte Projekt knüpft an Vorarbeiten der Ältestenräte des Verbands Region Stuttgart sowie der Regionalverbände Heilbronn-Franken, Ostwürttemberg, Neckar-Alb und Nordschwarzwald seit 2005 an. Dabei ist bereits ein gemeinsamer Rahmen für ein Regionalentwicklungskonzept abgesteckt worden. Für die CDU-Fraktion arbeiten in diesem überregionalen Gremium Regionalverbandsvorsitzender und Bürgermeister Heinz Hornberger (Waldachtal) und ich als Fraktionsvorsitzender mit. Die Analyse ist in einem umfangreichen Papier erfolgt, nun steht noch ein gemeinsames Entwicklungskonzept aus, das nun im Rahmen des Modellprogramms fundiert ausgearbeitet werden kann.

Das nun als Modellvorhaben der Raumordnung (Moro) geförderte Projekt gehört in das Programm: „Überregionale Partnerschaften – innovative Projekte zur stadtregionalen Kooperation, Vernetzung und gemeinsamen großräumigen Verantwortung“. Weitere Preisträger sind zum Beispiel die Metropolregionen Hamburg und Nürnberg.

Ich finde richtig, was Direktor Bernd Steinacher vom Verband Region Stuttgart sagt: Regionen könnten einen wesentlichen Beitrag für eine wirtschaftliche, sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Entwicklung leisten. Gerade in der Wirtschaftsförderung ist eine Zusammenarbeit wichtig, da Monopolregionen darauf angelegt sind, im europäischen Wettbewerb besser bestehen zu können. Die Europäischen Metropolregionen werden von der EU anerkannt und auch gefördert, weil in ihnen Lokomotiven der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa gesehen werden.

Nach dem Landesentwicklungsplan besteht die Metropolregion Stuttgart als eine von sechs in Deutschland aus der Kernregion Stuttgart und den Regionen Heilbronn-Franken, Neckar-Alb, Nordschwarzwald und Ostwürttemberg. Eine förmliche Verfassung gibt es ebenso wenig wie ein gesetzlich definiertes Aufgabenfeld. Es sollen Konzepte zur Bewältigung der Verkehrsprobleme, zum Klimaschutz, zur internationalen Präsentation des Wirtschaftsstandorts sowie zu Landschaftsschutz und Tourismus entwickelt werden – dies alles auf freiwilliger Basis. Die CDU-Fraktion hat die Mitarbeit des Regionalverbandes Nordschwarzwald in der EMR von Anfang an forciert. Jetzt besteht die Aussicht, im Entwicklungskonzept konkrete Projekte zu erarbeiten. Das führt zu einer Stärkung der Region Nordschwarzwald, die auch in der Metropolregion so eigenständig bleibt wie bisher, die weiter an ihrem Profil arbeiten muss und von deren Stärke auch die Metropolregion profitieren kann. Es muss ein Geben und Nehmen sein.