"Kurz" oder Der Zeitbegriff des Mühlacker OB

Welchen Zeitbegriff hat Mühlackers Oberbürgermeister Arno Schütterle eigentlich? Diese Frage beschäftigt die CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker. Wenn der OB im Interview mit dem Mühlacker Tagblatt sagt, seit der Übernahme des Mühlehofs durch die Firma Echo sei erst kurze Zeit vergangen, lässt dies darauf schließen, dass er einen realitätsfernen Zeitbegriff hat.
Mehr als zwei Jahre nach Kauf des Gebäudes durch Echo und immer neuen Vertröstungen über angeblich bald unterschreibende Ankermieter steht der gewerbliche Teil immer noch leer. Auch von den angeblich zwölf Millionen Euro Investitionen für die Revitalisierung dieses wichtigen Gebäudes in der Innenstadt sind gerade einmal 800.000 Euro geflossen. Dabei hatten die Vertreter von Echo im Mai 2005 dem Gemeinderat auch den Verkauf des städtischen Anteils mit dem Hinweis schmackhaft gemacht, zwölf Millionen Euro lägen bereit, um rasch investiert zu werden. Zuletzt hat Echo Ende März 2007 im Gemeinderat versprochen, in spätestens drei Monaten wieder vorstellig zu werden und die Namen von Mietern zu nennen – bis jetzt ist nichts geschehen. Da müssten selbst dem OB, der Echo über Gebühr die Stange hält (warum eigentlich?), die Alarmglocken schrillen. Denn damit werden all jene vorgeführt, die im Verkauf des kulturellen Teils den Durchbruch für die Sanierung des Gebäudes und die Wiederbelebung des gewerblichen Teiles versprachen. Zum Glück stimmte die CDU-Fraktion damals gegen den Verkauf.
Aber möglicherweise hat die Bevölkerung einen anderen Zeitbegriff als der OB und merkt, dass außer vollmundigen Ankündigungen bisher nichts geschah – außer dem Umzug des Bürgerbüros des Finanzamtes. Die CDU bekräftigt ihre Forderung, dass Echo entweder umgehend handelt und den Worten auch Taten folgen lässt oder der OB ein Handlungskonzept für den Fall des Scheiterns von Echo vorlegt. Der Mühlehof und die Innenstadt sind uns zu wichtig, als die Sache treiben zu lassen.