Mühlehof oder Wir warten schon zu lange

Nichts tut sich im Mühlehof! Gestern hatten wir die letzte Gemeinderatssitzung im Februar und wieder war kein Vertreter der Firma Echo GmbH da, der a) erklärt, weshalb der gewerbliche Teil des Mühlehofs trotz blumiger Zusagen im Mai/Juni 2005 immer noch nicht belebt ist, sondern im Gegenteil sich zum dunklen Loch entwickelt und b) weshalb uns - der Stadt als Mieter des kulturellen Teils bei mehr als 300.000 Euro Pacht pro Jahr - ein Umfeld zugemutet wird, das nicht mehr hinnehmbar ist. Offensichtlich verzichtet die Stadtverwaltung darauf, ihre Rechte aus dem Mietvertrag entscheidend wahrzunehmen. Hinzu kommt die 20-Uhr-Schließung der Tiefgarage und damit eine Service-Einschränkung.

Jetzt erhielt ich folgende Mail eines Bürgers, der mir seine Erlebnisse schilderte:


"Am vergangenen Donnerstag besuchte ich mit 3 anderen Mitbürgern einen Dia-Vortrag der Deutsch-Italienischen Gesellschaft im Mühlehof.
Der fand im kleinen Saal statt, handelte von Sardinien und war gut gemacht.
Nun jedoch Details zur An- und Abreise.

Anreise:
Meine 3 Begleiter und ich parkten in der Tiefgarage.
Wir benutzten einen Aufgang zum Mühlehof, welcher uns vorbei am ehemaligen Mini-Mal führte.
Es war so gegen 19 Uhr 40 und es fand immer noch dieser LIDL-Ramschverkauf statt.
Dies führte dazu , dass wir uns slalomartig durch Kartons mit gemischten Utensilien bewegen mussten.
In den Kartons lagerten vereint Nudeln, Schuhe, Bikinis und irgendwelche Latschen, ein wahlloses Durcheinander von Lebensmitteln und non-food-Artikeln. Teilweise unverpackt und wild durcheinander vor sich hingammelnd.
Der Durchgang hinterließ nicht nur bei mir einen chaotischen und unansehnlichen Eindruck.

Abreise
gegen 21 Uhr 30 begaben wir uns dann wieder in die Tiefgarage.
Wir steuerten auf den Kassenautomaten zu, um die Parkgebühren zu bezahlen.
Vor uns stand eine Frau, welche ebenfalls die Veranstaltung besuchte.
Sie versuchte die Gebühr mit einer Kreditkarte zu bezahlen.
Der Automat gab die Kreditkarte aber nicht mehr frei.
Und sie hatte erhebliche Schwierigkeiten ihre Karte mittels Einsatz der Fingernägel herauszuziehen.

Dann wollte ich mit Münzen meinen Obolus entrichten.
Ziemlich bedeppert stand ich eine zeitlang da, weil das Display des Automaten nicht den Preis anzeigte. Genauer gesagt hat das Ding überhaupt nichts angezeigt.

Nach einiger Zeit der Desorientierung warf ich wahllos Münzen ein, was den Automat dann glücklicherweise veranlasste meine Karte wieder freizugeben.


Nun doch ein Kommentar: Den Mühlehof als Sauladen zu bezeichnen wäre ein Kompliment für ECHO und gleichzeitig eine Beleidigung für alle Schweine."

Für mich steht eines fest: Die OB-Zusage Anfang Dezember, einen Vertreter von Echo in den Gemeinderat einzuladen, nachdem dies von CDU und SPD, aber auch von der FW gefordert worden war, wird nicht umgesetzt. Offenbar hat Echo nichts zu sagen über die vom OB so vollmundig angekündigte Revitalisierung des Mühlehofs. Oder?

Mein Brief an den OB: "Die CDU-Fraktion fordert Sie auf, umgehend offenzulegen, was Sie unternommen haben, um bei Echo auf ein gepflegtes Äußeres unseres Mietobjekts "Mühlehof-Säle" und auf die Umsetzung der Zusagen im Mai 2005 von Echo zu drängen, zwölf Millionen Euro stünden für die Sanierung von Mühlehof und Tiefgarage bereit und warteten darauf, eingesetzt zu werden. Darauf warten wir schon sehr lange. Zu lange. Echo muss nach unserer Auffassung in der ersten öffentlichen Sitzung des Gemeinderats im März Rede und Antwort stehen, zumal Echo auch erklärte, grundsätzlich dazu bereit zu sein. An was scheitert es dann?"

Dazu auch Mühlacker Tagblatt