Mühlehof Mühlacker oder Wie geht es weiter?

Mitte Juni 2005 hat die Firma Echo GmbH in Berlin nicht nur den gewerblichen (privaten) Teil des Mühlehofs gekauft, sondern auch den städtischen (und damit unsere Kultursäle). Die Vertreter von Echo präsentierten sich im Mai und Juni 2005 im Gemeinderat so, als wollten sie bei einem Zuschlag rasch mit Sanierung und Umbau beginnen. Sie versprachen, den gewerblichen Teil durch die Vermietung an einen Vollsortimenter als Ankermiete zu beleben. Zwölf Millionen Euro warteten nur darauf, für Sanierung und Umbau eingesetzt zu werden, sagte ein Geschäftsführer aus Wien von der dortigen Muttergesellschaft der Firma Echo. In vier Wochen werden man den Bauantrag vorlegen. Die Stadt hat für mehr als 300.000 Euro im Jahr die Säle zurück gemietet. Als einzige Fraktion stimmte die CDU gegen den Verkauf des städtischen Anteils in einer zentralen Lage der Innenstadt.
Was ist seitdem geschehen? Nichts Entscheidendes. Die Hoffnung auf eine Belebung des gewerblichen Teils des Mühlehofs und damit der Innenstadt haben sich nicht erfüllt. Echo legte bisher keinen Terminplan für Baumaßnahmen vor. Die Zahl derjenigen, die an eine gute Entwicklung glauben, sinkt. Und das Umfeld der Kultursäle leidet, nachdem Echo die Ladengeschäfte noch 2005 hinaus gekündigt hat. Jüngst fand der Apfeltag der Obst- und Gartenbauvereine des Enzkreises in den Sälen statt. Der Vorsitzende beklagte das nicht schöne Umfeld.
Ich habe heute für die CDU-Fraktion dem Oberbürgermeister eine Mail geschickt - in der Hoffnung, dass wir wenigstens Klarheit bekommen.
Hier der Brief:

"Wir erinnern an unsere Forderung, ein Vertreter der Firma Echo GmbH möge im Gemeinderat öffentlich erklären, wie es mit dem Mühlehof nun weitergeht. Wir sind in großer Sorge auch wegen des äußeren Umfeldes sowie der Leerstände, durch die auch der Mühlehof als Veranstaltungsraum (Kultursäle) nachhaltig beschädigt werden. Das Bild des Mühlehofs ist seit der Übergabe an Echo abschreckend geworden. Vorher befanden sich darin wenigstens noch Läden und Dienstleister, jetzt gibt es nur noch Leerstände. Der seit langem bekannte Umzug des Finanzamt-Bürgerbüros ins erste Obergeschoss ist die einzige, seit langem bekannte Maßnahme. Mehr tut sich offensichtlich nicht; keine Spur von einem Anker- oder anderen Mieter für den gewerblichen Teil. Wir erwarten von Echo einen Zeitplan wie es anschließend weitergeht und wie die Zusagen beim Erwerb des Mühlehofs eingelöst werden. Weitere Vertröstungen können wir nicht hinnehmen. Das kann auch die Stadt als Mieter nicht akzeptieren. Hier sind Sie ganz persönlich gefordert, nachdem Sie den Verkauf des städtischen Teils am Mühlehof nachhaltig betrieben und von einer Revitalisierung des Mühlehofs gesprochen haben, von der bis jetzt nichts zu erkennen ist. Sollte auch der kulturelle Teil beschädigt werden, tragen auch Sie die Verantwortung für die schnelle Abwärtsbewegung des Mühlehofs, da nicht zu erkennen ist, was Sie unternehmen, um die Firma Echo zur Klarheit über die weiteren Pläne zu zwingen. Deshalb unsere eingangs erwähnte Forderung, die ich in der vorletzten Gemeinderatssitzung für die Fraktion schon vorgetragen habe."

Man darf gespannt sein, wie es weiter geht. Jedenfalls wird die CDU-Fraktion den Druck auf den OB erhöhen, wenn nicht bald klar wird, was Echo unternimmt, um ihre Zusagen einzulösen.

Dazu auch Pforzheimer Zeitung
und Mühlacker Tagblatt