Jetzt hängt sie an der Wand meiner Garage, die erste und bisher einzige private Ladestation für Elektroautos in Mühlacker. Zuerst hieß es, das Stromtanken an der normalen Haussteckdose funktioniere. Tut es auch. Nur eine ganze Nacht ist zu kurz, um eine 30-kW/h-Batterie von Null auf voll zu bringen. Also liegt nun ein extra Stromkabel vom Keller bis zur Garage. Ein paar Meter zwischen einem neu gesetzten Zähler im Haus und der Garage. Eine Gemeinschaftsleitung der Firmen Unomondo und Ritter. Ich habe extra nochmals nachgefragt. Eine normale Steckdose hat 16
Ampere, meine Ladestation das Doppelte. Eine Wechselstromladestation. Bei einer normalen Steckdose mit 2,3 kW braucht eine Vollladung je nach Batterieleistung zirka elf Stunden. Bei 4,6 kW, was eigentlich maximal vom Energieversorger freigegeben ist, lädt sich es doppelt so schnell. Meine Ladestation kann 6,6 kW und wurde vom Energieversorger genehmigt. Sollte mein Auto mit 6,6 kW laden können, wäre die Batterie nach zirka vier Stunden voll, wenn sie vorher vollkommen leer war. Also die Ladestation ist mein. Und inzwischen auch eine Jahreskarte des deutschlandweiten
ladenetz.de (Motto:
einstecken, aufladen, losfahren) für 180 Euro, erstanden bei den
Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim, die 20 öffentliche Ladestationen unterhält. Meist mit Mennekes-Steckern. Als das Elektroauto aufkam, entwickelte
Walter Mennekes als Erster den passenden Ladestecker. Sein System ist heute europäischer Standard - auch wegen eines Fußballspiels. Das irritiert mich leicht. Nicht das Fußballspiel, sondern die EU-Norm. Denn den Nissan Leaf bauen die Japaner.
Welcher Stecker hat nun welche Norm? Die Steckerfrage:
Passt er oder passt er nicht? Ich werde die richtige Norm lernen, genauso schnell wie ich die Erkenntnis gewonnen habe, dass schnell nicht immer schnell ist. Schnelles Laden ist relativ. Als ich vor Wochen einen Leaf zur Probe fuhr, wollte ich an der Ladesäule vor dem Stadtwerkegebäude in der Mühlacker Danziger Straße in 30 Minuten von 56 Kilometer Reichweite auf volle 140 aufstocken. Meine Tochter und ich wunderten sich, dass zwei der drei blauen Ladeleuchten hinter der Frontscheibe des Wagens sich kaum veränderten. Nach 70 Minuten hatte sich die Reichweite auf 72 Kilometer erhöht. Ich brach das Laden ab und gewann die erste Erkenntnis eines E-Mobilisten: Schnell ist nicht schnell. Schnell ist Starkstrom. Ach ja, eine Ladekarte der
Stadtwerke Mühlacker nenne ich auch noch mein eigen. Auch wenn die Lade-Infrastruktur in der Senderstadt eher dürftig genannt werden muss, sie soll sich aber verbessern. Zwei Ladekarten und eine hauseigene Ladestation. Jetzt fehlt nur noch eines - das Elektroauto. Denn die Auslieferung hatte sich verzögert.
Kommentare
Thomas Rapp am :
zuerst Gratulation zum erfolgreichsten E-Auto in Europa!
Wir sind seit dem 3.11.2015 stolze Besitzer eines Renault Zoé, den wir mit 5000.-€ Renault Prämie gekauft haben.
Ihre Wallbox ist nicht die Erste in Mühlacker: Wir haben eine 22 kW Mennekes Wallbox, die den Renault in einer Stunde auf mindestens 80% auflädt seit 10/2015 installiert.
Allzeit gute Fahrt mit dem extravaganten Nissan Leaf ????
Herzliche Grüße
Thomas Rapp
Günter Bächle am :