Kommunales Baugeld oder Nachdenken lohnt sich

Die Stadtverwaltung soll einen Vorschlag für eine städtische finanzielle Unterstützung von Bauwilligen erarbeiten und so Mühlacker für junge Familien zusätzlich attraktiv machen, fordert die CDU-Gemeinderatsfraktion in einem Antrag. Denkbare Instrumente eines solchen kommunalen Förderprogramms sind unserer Meinung nach unter anderem Rabatt beim Kauf städtischer Bauplätze pro Kind, direkte Zuschüsse beim Bauen oder Kaufen einer Wohnung auch in Form von zinsverbilligten Darlehen und günstige Erbbaurechte. Ein Bonussystem ist in vielfältiger Form möglich.

Ziel müsse es sein, so heißt es in dem Antrag, junge Familien, die Wohneigentum erwerben wollen, an Mühlacker zu binden. Das könne in unterschiedlicher Form geschehen, aber immer durch direkte oder indirekte finanzielle Unterstützung. Hier sehen wir eine Maßnahme gegen den Einwohnerschwund, nachdem andere Gemeinden im Mittelbereich solche finanziellen Anreize gewähren. In der Fraktionssitzung, auf der wir den Antrag beschlossen haben, verwiesen Kollegen auf Ötisheim und Wiernsheim.

Einwohnerschwund ist teurer als Familienförderung. Experten gehen davon aus, dass jeder abgewanderte oder nicht zugezogene Einwohner bis zu 1000 Euro pro Jahr am verlorenen Steuern und Gebühren kostet. Kommunale Familienförderung beim Bauen lohnt sich also für die Stadt.

Inzwischen gibt es eine Übersicht - eine Datenbank - über die Förderprogramme von 258 Städte und Gemeinde. Mühlacker muss es deshalb leicht fallen, eine maßgeschneiderte Lösung für sich zu finden, auch um neue Bürger in die Stadt zu holen. Gerade junge Familien wollen häufig Wohneigentum, besitzen aber nicht genügend Eigenkapital. Nur auf städtische Bauplätze zu verweisen, reicht nicht, da Mühlacker gerade mal zwei Dutzend davon noch frei hat. Also ist es sinnvoll, über eine Kombination aus allgemeiner Förderung und Rabatt auf kommunale Bauplätze nachzudenken.

Immer mehr Kommunen erkennen, dass sie sich verstärkt um Einwohner bemühen müssen, wollen sie nicht zu den Verlierern des demografischen Wandels gehören. Dazu gehören auch Anstrengungen, junge Familien in der Stadt zu halten und ein Abwandern in Nachbarorte zu verhindern. Grundsatz sollte sein: Je mehr Kinder, desto üppiger der Bonus. Darüber nachzudenken, lohnt sich. Diesen Anstoß will die Union mit ihrem Antrag geben.

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