Einwohner-Polster oder Was die Nachbarn machen

War doch interessant, der heutige Zeitungsbericht über die Sitzung des Gemeinderats von Wiernsheim. Die Räte in unserer Nachbarkommune gaben grünes Licht für das Gebiet „Lochmannskreuz/Schelmenäcker". Dort sollen 140 Bauplätze entstehen, nachdem bereits ein größeres Wohngebiet im Ortsteil Serres in der Vermarktung ist (dort haben sich auch junge Familien aus Mühlacker-Großglattbach eingekauft, weil sie in ihrem eigenen Ort kein Bauland fanden).

Und wir? Mühlackers Gemeinderat diskutiert nun seit sieben Jahren über das sechs Hektar große Baugebiet Aischbühl (nun soll es auch noch um ein Drittel schrumpfen). Jetzt haben wir gerade einmal den Vorentwurf und stehen vor der Bürgerbeteiligung. Es ist ätzend, wie lange wir brauchen, bis wir ein solches Gebiet auf den Weg bringen: Immer gibt es Widerstände, Unterschriften werden dagegen gesammelt, ideologisch geprägte Diskussionen aus der grünen Ecke heraus geführt, immer werden die gleichen Wort-Schlachten geschlagen - ist eine Entscheidung getroffen, wird sie garantiert wieder von jemandem in Frage gestellt. Dann kommt der x-te Antrag der LMU, um uns auf den Ausgangspunkt zurückzuwerfen - auf dass alles wieder von vorne beginnt und garantiert gar nichts geschieht. Und der grüne OB macht dieses Spielchen gerne mit. Verhinderer sind am Werk und manche lassen sie einfach gewähren.

Übrigens: Vaihingen packt die Erweiterung des Wohngebiets Kleinglattbach-Süd um 25 Hektar an. Und wir? Wir diskutieren weiter und schauen zu, wie die anderen ihr Einwohner-Polster schaffen, um besser durch die demografische Veränderung zu kommen.

Ach ja, Wiernsheimer nutzen Infrastruktur-Einrichtungen in Mühlacker (herzlich willkommen!). Die Defizite dieser Einrichtungen müssen wir mit immer weniger Einwohnern finanzieren. Denn die Zuzüge überlassen wir unseren Nachbarn. Eine schöne Kommunalpolitik, die da betrieben wird. Höchste Zeit für eine Änderung.


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