Bürger-Ideen zur Gartenschau gehören endlich auf den Tisch



Die Baustelle auf dem Wertle.

Eifrig gearbeitet wird im künftigen Gartenschaugelände und damit an der Enzrenaturierung sowie an den späteren Daueranlagen. Doch wie sieht die Gartenschau Enzgärten 2015 aus? Was passiert mit den Bürger-Ideen zum Programm für diese Gartenschau zwischen Frühjahr und Herbst 2015? In gut zwei Jahren ist es soweit. Was geschieht mit den dafür vorgebrachten Ideen aus der Bürgerschaft? Ein Beispiel: Das von den Scherbabuzzern vorgeschlagene Natur- und Geschichtswegle, das die Burg Löffelstelz in das Projekt Enzgärten einbezieht, aber weitaus mehr bieten soll, nämlich eine Tour von St. Peter über die Burg bis zur Kelter. Die Idee war im Oktober 2010 von den Scherbabuzzern öffentlich vorgestellt worden. Der OB schrieb damals in seiner Antwort, das Projekt sei nicht terminkritisch, soll heißen: lässt sich zeitlich umsetzen, wenn es gewollt wird. Im Herbst 2010 war die Idee der Scherbabuzzer im Gemeinderat pauschal behandelt worden. Im Dezember 2011 bekannte sich der Gemeinderat ausdrücklich nochmals zur Bürgerbeteiligung. Dazu gab es eine Veranstaltung im Januar 2012 in der Feuerwache, die sehr gut besucht war und vom breiten Interesse der Bürger kündete.
Gleichzeitig sind die Bürger animiert worden, auch schriftlich Vorschläge einzureichen - es gab dazu Extra-Karten.
Jetzt schreiben wir Januar 2013. Den Stadträten liegt bis jetzt keine Liste der Anregungen aus der Bürgerschaft vor, soweit diese über die Beiträge in der Feuerwache hinausgehen - abgesehen von jenen, die die Ideengeber selbst öffentlich gemacht hatten wie die des Natur- und Geschichtswegle. Im vergangenen Dezember wollte ich im Gartenschau-Ausschuss wissen, wie lange das denn noch dauert, man könne doch die Bürger nicht weiter warten lassen. Sie wollen schließlich wissen, was aus ihren Ideen wird. Vor wenigen Tagen winkten die Scherbabuzzer - ganz überraschend - ab, weil sich zumindest ein Teil der Idee eines Natur- und Geaschichtswegles aus Zeitgründen nicht mehr umsetzen lasse. "Bei der jüngsten Diskussion mussten die Scherbabuzzer realisieren, dass einige der vorgeschlagenen Themen aus zeitlichen Gründen (Planungsvorlauf zu gering, Grundstücksklärungen offen, Neupflanzungen können nicht mehr rechtzeitig erfolgen, Restlaufzeiten reichen nicht mehr aus, etc) zum Beginn der Gartenschau nicht mehr umgesetzt werden können", heißt es in einer Mail an Stadtverwaltung und Ratsfraktionen.
Ärgerlich ist, dass es soweit kommen musste. Weshalb schiebt die Verwaltung solche Dinge vor sich her? Oder ist alles schon fertig geplant, Ideen aus der Bürgerschaft werden womöglich deshalb als störend empfunden und nur äußerst ungern angenommen?
Die Ursache: Es hat sich inzwischen eine verwaltungsinterne Gartenschau-Innensicht-Kenntnis entwickelt, die auch den Gemeinderat nicht immer erreicht. Da läuft manches am Gremium vorbei. Uns wird versichert, die Anregungen aus der Bürgerschaft könnten noch ausreichend berücksichtigt werden - ansonsten trägt die Planerin monoton und lang ihre Planungen zu den Daueranlagen vor. Jedes Mal läuft die Debatte quer, weil auch Stadträte schon jetzt ans Gartenschaujahr denken - an das, was im Durchführungshaushalt finanziert wird. Ein Gefühl des Unbehagens beschleicht mich schon seit einiger Zeit, ob die Zeit für die Vorbereitung für die eigentliche Gartenschau nicht zu knapp wird. Es gibt nur eine einzige Ausnahme: das grüne Bürgerforum der Bürgerstiftung Mühlacker e.V. Mit diesem wird auch in den Planungen operiert, der Gemeinderat erfuhr erst davon, als das Konzept schon gezimmert war. Lief auch wieder alles auf Verwaltungsebene... Oder müssen Ideen-Geber gleich das Geld für die Umsetzung mitbringen?
Am Dienstag nächster Woche tagt der Gartenschauausschuss. Dort wird die Nachricht der Scherbabuzzer sicher ein Thema sein. Uns als Fraktion ist auch nicht klar, wie sich denn das Projekt so nebenbei durchziehen lässt von Bürgermeister, Planungsamtsleiter etc, die auch ihr sonstiges Alltagspensum zu erledigen haben. Aber es hat bisher nicht einmal die Gelegenheit gegeben, das zu diskutieren – immer nur kam die stereotype Auskunft, die Zeit für solche Überlegungen reiche noch aus. So erwirkt man eine schleichende Zustimmung, weil am Ende nichts mehr anderes geht. Wie taktet die Planerin bei dieser ihrer ersten Gartenschau einen Punkt wie die Bürgerbeteiligung zur eigentlichen Gartenschau ein? Ursprünglich war von Workshops oder Arbeitskreisen mit Bürgern gesprochen worden, ja sogar von Newslettern (Mai 2010). Das muss jetzt umgesetzt werden, auch wenn diese Gedanken noch vom Vorgänger der jetzigen Planerin stammen. In der Zwischenzeit sind die Pferde gewechselt worden - von Senner zu Ukas. Übrigens: Unter www.muehlacker2015.de wird seit vielen Monaten das Entstehen eines Internetauftritts für die Gartenschau verkündet - ist wohl eine weitere Baustelle. Selbst ein Button, um rasch Bürgeranregungen elektronisch einzubringen, fehlt.
Die Verwaltung muss bei der nächsten Sitzung einen Terminplan vorlegen, damit die Bürger wissen, wie mit ihren Ideen umgegangen wird und wie sie sich selbst mehr einbringen können - bevor Mit-Denker abspringen, weil sie frustriert sind. Denn wir alle wollen nur eines: interessante Daueranlagen, vor allem aber eine erfolgreiche Gartenschau, die ihre Besucher auch noch danach von Mühlacker schwärmen lässt. Dazu brauchen wir alle Kräfte!
Hier Streiflichter von heute:





Gelände der künftigen Kleingärten als Teil der Gartenschau längs des Dammwegs.




Blick auf Wasserkraftwerk und Fischtreppe.




Die künftigen Inseln im Fluss sind schon gut erkennbar.




Renaturierungsarbeiten an der Enz auf Höhe Wertle.




Eine Landschaft verändert das Gesicht: Der Bereich am Waldensersteg.


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