Hochwasscherschutz an der Enz - wo sind die Schwachstellen?



Nicht immer ist die Enz in ihrem Bett so idylisch.

Vor mehr als einem Jahr legte das Land die Hochwassergefahrenkarten vor, die sich am schlimmen Hochwasser auch der Enz vom Dezember 1993 orientieren.  Die nach der damaligen Katastrophe verbesserten Hochwasserschutzeinrichtungen in Mühlacker und Dürrmenz wären bei einem Hochwasserereignis, das einmal in100 Jahren vorkommt, nicht überflutet. Doch es gibt Schwachpunkte: Der für den Schutz der Dämme erforderliche Freibord von 50 Zentimeter ist vor allem auf der Dürrmenzer Seite nicht in allen Teilen gewährleistet. Maßstab ist auch der aktuelle Stand der Technik.

Das Land hat eine Machbarkeitsstudie zur Verbesserung des Hochwasserschutzes
an der Enz in den Ortslagen von Dürrmenz und Mühlacker mit Blick auf die anstehende Gartenschau erstellen lassen. Am Dammweg wäre zu prüfen, ob die erforderliche Freibordhöhe bei den Gärten durch eine Dammverbreiterung zu einem Hochufer erreicht werden kann, so die Stadtverwaltung in ihrer Vorlage. Es könnte dann die Ahornreihe, die den Damm bei Hochwasser und Sturm bei einem Baumsturz gefährdet, belassen werden. Die wirtschaftlichste Lösung, sagte ein Vertreter des Regierungspräsidiums Karlsruhe jetzt im Gemeinderat, wäre, den Damm zu erhöhen und die Bäume zu fällen. Doch auf die stadtbildprägende Baumreihe wollen wir im Gemeinderat nicht verzichten. Also wird nach anderen Lösungen gesucht.

Es gibt drei Maßnahmenpakete:
Ad-hoc-Maßnahmen 365.100 Euro (Mauer Waldensersteg 22.200 Euro, Querdamm zwischen Enz und B 10 an Hartplatz/Freibad/Tennisplätze 332.900 Euro, Dammverbesserungen Festplatz/Unterm Berg 10.000 Euro.

Schutz bei 100jährigem Hochwasser (HQ 100) Erhöhung am Dammweg ohne Baumerhalt 264.800 Euro (bei Baumerhalt etwa das Doppelte).

Und wenn es noch einen Zuschlag (Klima plus) geben soll in Erwartung eventueller Auswirkungen des Klimawandels liegen wir bei 1,1 Millionen Euro.

Der Offenbarungseid kam noch in der Sitzung: Für solche Maßnahmen ist kein Geld das Landes vorhanden und auch nicht eingeplant. Wir müssten alles aus dem Stadtsäckel bezahlen, obwohl die Enz Gewässer erster Ordnung ist und damit in die Zuständigkeit des Landes fällt. Das Land hat bei den Plänen das letzte Wort, die Stadt darf berappen. Nicht einmal der Kernpunkt der ad-hoc-Maßnahmen, der Riegel zwischen Enz und B 10 bei den Tennisplätzen, um die Fluten zurückzuhalten, ist finanziert. Mir tat der Vertreter des Regierungspräsidiums schon leid, als er auf Fragen nach dem Geld mit einem Schulterzucken antworten musste.

Ich habe in der Sitzung gefragt, wenn die Hochwassergefahrenkarten solche Schwachstellen im Bereich Kernstadt/Dürrmenz aufzeigen, wie es an den anderen Stellen entlang der Enz auf dem Stadtgebiet aussieht - in Enzberg, Lomersheim und Mühlhausen. Wir brauchen dringend eine Gesamtbewertung. Und wenn es im Abschnitt Kernstadt/Dürrmenz Klima plus gibt, wollen alle anderen Stadtteile an der Enz dies zurecht auch.

Wir werden beim Land anklopfen.

Hichwasserschutz.pdf


Hochwasserschutz-Details.pdf



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