Ein Weg zum Ausbau der Breitbandversorgung




Das ersehnte Glasfaserkabel.

"Still ruht der See", schrieb ein Lienzinger Mitbürger im vergangenen August als Kommentar in meinen Blog und meinte damit die Funkstille um bessere Übertragungsraten in unterversorgten Stadtteilen wie Lienzingen und Enzberg. Ich hatte dafür viel Verständnis, weil auch mir alles zu langsam ging. Aber nicht alles lässt sich immer auf dem offenen Markt gleich ausbreiten. Doch jetzt machen wir einen entscheidenden Schritt nach vorne und man kann nur hoffen, dass es keine Stolpersteine mehr gibt. Am kommenden Dienstag legt die Stadtverwaltung einen Sachstandsbericht zum Ausbau der Breitbandversorgung vor. Die Sitzung beginnt um 19.15 Uhr im großen Saal des Rathauses Mühlacker (Tagesordnungspunkte 5 und 6). Im Vorfeld hatte sich der Aufsichtsrat der Stadtwerke Mühlacker GmbH mit dem Thema beschäftigt.
Die Stadtwerke engagieren sich in Kooperation mit der NeckarCom. Damit dies möglich wird, muss der Gemeinderat den Gesellschaftervertrag der SWM um den Auftrag "Breitbandversorgung" ergänzen. Das soll gleich am kommenden Dienstag geschehen, der Aufsichtsrat empfiehlt dies dem Gemeinderat. Ist die Änderung vollzogen, sind die Stadtwerke als hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadt in diesem Punkt voll handlungsfähig.  

Wie der Vorlage der Stadtverwaltung zu entnehmen ist, haben die Stadtwerke zusammen mit der NeckarCom einen Stufenplan zum Ausbau der Breitbandversorgung ausgearbeitet, der zeitlich verdichtet werden soll, so dass die unterversorgten Gebiete möglichst rasch in den Genuß von Übertragsraten von 50 MBit/Sekunde kommen. Begonnen werden soll 2012. Vorgesehen sind Lienzingen, Enzberg und Mühlhausen.
Die Technik: Die Stadtwerke erschließen sämtliche Verzweiger der Telekom mit Glasfaser. So wird der Anschlusskasten so richtig an die große Datenautobahn angeschlossen. Beim Verzweiger wird ein Outdoor DSLAM (Zugangskonzentrator) installiert. Vom DSLAM laufen die DSL-Leitungen über normale Kupferleitungen bis zum Endkunden - diesen Part übernimmt die NeckarCom. Die Entfernung für die Funksignale wird so verkürzt, am Ende kommen mehr Kapazitäten in der heimischen Telefondose an. Neuer Anbieter ist dann die NeckarCom.

Das ist eine Lösung, die uns entscheidend voranbringt. Irgendwann wird es selbstverständlich werden, Glasfaser bis zu den einzelnen Häusern zu legen.
Wenn Stadtwerke und NeckarCom auf dem Markt sind, wird es notwendig sein, dass die von vielen bekundete Wechselbereitschaft auch realisiert wird. Denn der Ausbau der Breitbandversorgung ist mit Investitionskosten verbunden.

Hier die Vorlage der Stadtverwaltung zum Herunterladen:DSL_pdf.pdf



Bei dem DSLAM handelt es sich um das Gegenstück zum DSL-Modem auf der Kundenseite eines DSL-Anschlusses. Quelle: http://www.breitband-niedersachsen.de/index.php?id=227

Die Kommunen müssen selbst handeln. Denn der Deutsche Bundestag wird nun offenbar doch auf eine gesetzgeberische Initiative zur Einführung eines Breitband-Universaldienstes verzichten. Presseberichten zufolge sollen entsprechende Pläne der CDU/CSU-Fraktion, die Internetwirtschaft im Zuge der anstehenden Novellierung des Telekommunikationsgesetzes (TKG) dazu zu verpflichten, allen Bürgern einen leistungsfähigen Breitbandzugang zu ermöglichen, wieder fallen gelassen worden sein. Stattdessen will man sich nun stärker darauf konzentrieren, den marktgetriebenen Ausbau von Highspeed-Netzen voranzutreiben. Die FDP als Koalitionspartner hat wohl ihr Veto eingelegt. 

Inzwischen wir: Südkorea surft am schnellsten. Der Content-Dienstleister Pando Networks hat kürzlich den Global Download Report (August 2011) veröffentlicht. Dieser ermittelt die durchschnittlich verfügbare Bandbreite in verschiedenen Ländern, Städten und den Netzen von Internet-Service-Providern. Das Ergebnis: Durchschnittlich am meisten Datendurchsatz steht Usern in Südkorea zur Verfügung, am langsamsten ist der Netzzugang in Zentralafrika. Deutschland liegt mit einem Mittelwert von 5,18 Megabit pro Sekunde nicht unter den Top-20 der Welt. Und as bei einem Industrienatio n. Es geht ja nicht nur um schnelles Internet für den Alltagsnutzer, sondern um Datenübertragungsraten auch für wirtschaftliche Zwecke.
7,62 Mbps oder über 2.200 Kilobytes in der Sekunde. Internetnutzer im fernen Südkorea laden Dateien fast vier mal schneller aus dem Web als Deutsche. Auf Rang zwei folgt, etwas überraschend, Rumänien. Dort sind es pro User durchschnittlich 15,27 Mbps. Es folgen Bulgarien, Litauen und Lettland. Japan beschließt jene sechs Topnationen, deren Onliner mehr als zehn Mbps an Bandbreite zur Verfügung steht.

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